Türkei

Die Türkei steckt wegen eines Korruptionsskandals mitten im politischen Umbruch. Landesweit fordern Bürger Konsequenzen in der Regierung, doch Ministerpräsident Erdogan bleibt starrsinnig. Er sieht in der Sache - und insbesondere in der Kritik aus dem Ausland - einen Versuch, die Türkei zu schwächen.

Die türkische Seele kocht. Im Kreuzfeuer: Die offenbar korrupte Regierung um Ministerpräsident Erdogan. Erst lässt er Proteste niederschlagen, jetzt wächst der politische Druck aus Europa. Auf sein "Modell Putin" schimpfen einige - ob Erdogan das juckt?

In Istanbul setzt die Polizei Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten ein - die in Sprechchören den Rücktritt der Regierung fordern. Die EU sieht die Entwicklung mit Sorge. Der deutsche EU-Abgeordnete Brok wird deutlich.

• Gülens Rache am türkischen Ministerpräsidenten Erdogans Nemesis

Noch bevor die regierungskritischen Demonstranten ihren Protest vorbringen können, werden sie von Wasserwerfern und Plastikgeschossen der türkischen Polizei auseinandergetrieben. Bis zum Taksim-Platz können sie ihren Protest gar nicht erst tragen.

• Video Polizei geht gewaltsam gegen Demonstranten vor
• Gülens Rache am türkischen Ministerpräsidenten Erdogans Nemesis

In der Türkei tobt der politische Machtkampf innerhalb der regierenden AKP. Angesichts massiver Korruptionsvorwürfe baut Ministerpräsident Erdogan sein Kabinett um. Die seit Monaten andauernde Unsicherheit erschüttert das Vertrauen von Investoren.

Ein Korruptionsskandal erschüttert die Türkei. Drei Minister treten zurück. Ministerpräsident Erdogan muss sein Kabinett kurzfristig umbilden. Am Ende werden zehn der 26 Minister ausgewechselt. Erdogan spricht von einer "dreckigen Operation" gegen seine Regierung.

Über eine Woche lang zieht die Regierung von Ministerpräsident Erdogan keine Konsequenzen aus dem Korruptionsskandal in der Türkei. Nachdem drei Minister zurücktreten, tauscht Erdogan nun gleich eine ganze Riege an Ministern aus. Und ignoriert Rücktrittsforderungen.

Der Korruptionsskandal in der Türkei nimmt kein Ende. So langsam kratzt er auch an der Popularität von Ministerpräsident Erdogan. Der versucht sich nun mit einer drastischen Maßnahme politischen Spielraum zu verschaffen.  

Erst die Festnahme zahlreicher Funktionsträger der Regierung, die Erdogan mit der Zwangsversetzung von Polizisten kontert. Jetzt folgt die nächste Welle an Verhaftungen. Der türkische Präsident gerät unter Druck – und droht ausländischen Diplomaten im Land.

Der islamistische türkische Ministerpräsident Erbakan wird 1997 mit einem unblutigen Pusch der Generäle aus dem Amt gedrängt. Nun läuft die Aufarbeitung vor Gericht. Mittlerweile sind alle 103 Angeklagten auf freiem Fuß. Das Verfahren gegen sie läuft aber weiter.