IAA Mobility in München Merz fordert mehr Flexibilität bei Umsetzung von Klimazielen in der Autoindustrie
09.09.2025, 11:45 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa)
Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Autoindustrie beim Ringen um eine Kurskorrektur in der EU-Klimapolitik den Rücken gestärkt. "Wir halten am Umstieg auf Elektromobilität grundsätzlich natürlich fest, aber wir brauchen mehr Flexibilität in der Regulierung", sagte Merz zur Eröffnung der Automesse IAA Mobility in München. Klimaschutz müsse durch Technologieoffenheit möglichst kosteneffizient erreicht werden. "Einseitige politische Festlegungen auf bestimmte Technologien" seien nicht der richtige Weg.
Merz bezog sich damit auf die EU-Klimaschutzziele für die Autoindustrie, nach denen neue Pkw ab 2035 CO2-frei sein müssen. Aus Sicht der Branche zwingt das zu batterieelektrischen E-Autos, die sie auch zunehmend produzieren und verkaufen können. Aber der Umstieg geht langsamer als bei Verabschiedung der Gesetze angenommen, so dass die Autobauer befürchten, das Ziel von 100 Prozent E-Autos bis 2035 nicht zu schaffen.
Die Chefin des Automobilverbandes VDA, Hildegard Müller, forderte die EU-Kommission auf, "das Reduktionsziel für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für 2035 auf minus 90 Prozent anzupassen." Es sei noch nicht klar, mit welchem Antriebsmix die Klimaziele erreicht werden müssten, die auch die Branche keineswegs infrage stelle. Neben reinen E-Autos sollten auch Hybrid-Antriebe und klimaneutrale Kraftstoffe eine Option sein.
Quelle: ntv.de, rts