Kraftwerk weiterhin in Betrieb Russland wirft Ukraine Drohnenangriff auf Atomkraftwerk vor
12.09.2025, 15:08 Uhr
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Russland hat der Ukraine vorgeworfen, bei Drohnenangriffen am Freitag auch ein Atomkraftwerk ins Visier genommen zu haben. Die russische Atomenergiebehörde Rosatom erklärte, einer der Angriffe habe das Atomkraftwerk Smolensk rund 300 Kilometer westlich der Hauptstadt Moskau zum Ziel gehabt. Die russische Luftabwehr habe gegen 4.00 Uhr (Ortszeit, 3.00 Uhr MESZ) "eine ukrainische Kampfdrohne in der Nähe des dritten Blocks des Atomkraftwerks Smolensk neutralisiert".
Durch Drohnentrümmer seien einige Fenster zu Bruch gegangen, teilte Rosatom weiter mit. Es habe jedoch keine größeren Schäden und auch keine Verletzten gegeben. Das Kraftwerk sei weiterhin in Betrieb, bei Messungen der radioaktiven Strahlung habe es keine Abweichungen gegeben. Die Ukraine greift seit Monaten immer wieder russische Energieanlagen mit Drohnen an und reagiert damit nach eigenen Angaben auf russische Angriffe auf Städte und Strom-Infrastruktur in der Ukraine. Russland und die Ukraine werfen sich auch immer wieder gegenseitig Angriffe auf Atomanlagen vor.
In den ersten Tagen der russischen Militäroffensive in der Ukraine im Februar 2022 hatten russische Soldaten das Gelände des Atomkraftwerks Tschernobyl unter ihre Kontrolle gebracht, sich aber nach einem Monat wieder zurückgezogen. Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine, das größte Atomkraftwerk Europas, ist hingegen weiterhin von russischen Soldaten besetzt. Russland hatte in der Nacht zum Freitag nach eigenen Angaben 221 ukrainische Drohnen abgefangen. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, wurden die Drohnen in den Regionen Brjansk, Smolensk und Leningrad "abgefangen und zerstört". Es handelte sich demnach um einen der größten ukrainischen Drohnenangriffe seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022.
Mehr als die Hälfte der Drohnen wurden den Angaben zufolge über den Regionen Brjansk und Smolensk abgefangen, die an die Ukraine angrenzen. 28 Drohnen wurden aber in der nordwestlichen Region Leningrad rund um die zweitgrößte russische Stadt St. Petersburg abgefangen. Nach Angaben des Gouverneurs von Leningrad, Alexander Drosdenko, brach infolge von Drohnenangriffen auf einem Schiff im russischen Ostsee-Hafen Primorsk ein Feuer aus. Russland hatte die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit 40 Drohnen angegriffen, deutlich weniger als in den vorherigen Nächten.
Quelle: ntv.de, AFP