Verschuldeter Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach-Aktionäre beschließen Kapitalerhöhung
28.06.2013, 16:53 UhrDie Aktionäre des hoch verschuldeten deutsch-schweizerischen Stahlherstellers Schmolz+Bickenbach haben auf der Generalversammlung mit knapper Mehrheit einer Kapitalerhöhung um 330 Millionen Franken (267 Millionen Euro) zugestimmt.
Abgelehnt wurde ein Vorschlag des Hauptaktionärs, der Düsseldorfer Schmolz+Bickenbach KG (S+B KG), das Kapital um rund 430 Millionen Franken zu erhöhen. Dies hätte für die Altaktionäre eine größere Verwässerung bedeutet.
Die S+B KG hatte sich mit dem russischen Milliardär Viktor Vekselberg verbündet, dessen Beteiligungsgesellschaft Renova die neuen Aktien erwerben wollte, die die bisherigen Aktionäre nicht übernommen hätten. Renova hätte sich auf diesem Weg Schätzungen zufolge mit bis zu 25 Prozent an dem Konzern beteiligen können.
Zu der Generalversammlung in Emmenbrücke bei Luzern waren 540 Aktionäre gekommen, die mit 59,4 Millionen Stimmen knapp 80 Prozent der stimmberechtigten Aktien vertraten. Gut 30 Millionen Stimmen entfielen auf den Kapitalvorschlag des Verwaltungsrats. Mit etwa der gleichen Anzahl Nein-Stimmen wurde die von der S+B KG vorgeschlagene Kapitalerhöhung abgelehnt.
Die Schmolz+Bickenbach KG, in der die mit dem Verwaltungsrat in Fehde liegenden Düsseldorfer Erben des deutschen Konzernzweigs ihre Beteiligungen gebündelt haben, hält 40 Prozent des Konzerns. Sie konnte aber nur mit der Hälfte des Paketes abstimmen. Wegen eines Aktionärsbindungsvertrages hatte ihr ein Mitaktionär gerichtlich untersagen lassen, die zweiten 20 Prozent in der Abstimmung einzusetzen.
Quelle: ntv.de, rts