Gaza-Krieg Spanien verhängt Einreiseverbote gegen zwei rechtsextreme israelische Minister
09.09.2025, 14:26 Uhr
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Die diplomatische Krise zwischen Spanien und Israel spitzt sich weiter zu. Die Regierung in Madrid verhängte am Dienstag Einreiseverbote gegen zwei rechtsextreme israelische Minister. Israels Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, und Finanzminister Bezalel Smotrich seien auf eine Sanktionsliste gesetzt worden und dürften somit nicht mehr nach Spanien einreisen, sagte Außenminister José Manuel Albares bei einer Pressekonferenz in Madrid.
Wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen erließen bereits mehrere westliche Länder Sanktionen gegen Ben Gvir und Smotrich, darunter Großbritannien, die Niederlande, Slowenien, Norwegen, Kanada und Australien. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hatte am Montag von einem "Völkermord" durch Israel im Gazastreifen gesprochen und neun Maßnahmen seiner Regierung dagegen verkündet, darunter Einreiseverbote und einen Einfuhrstopp für Produkte aus israelischen Siedlungen im Gazastreifen.
Israels Außenminister Gideon Saar warf Sánchez daraufhin eine "anti-israelische und antisemitische Kampagne" vor, mit der dieser von Korruptionsskandalen in seinem Umfeld ablenken wolle. Zudem kündigte Saar ein Einreiseverbot für Spaniens Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz und Jugendministerin Sira Rego an. Als Reaktion darauf rief Spanien seine Botschafterin in Israel zu Beratungen nach Madrid zurück.
Sánchez zählt seit dem Beginn des durch den Hamas-Großangriff auf Israel ausgelösten Gaza-Kriegs zu den härtesten Kritikern der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Im Mai 2024 hatte die spanische Regierung offiziell einen eigenständigen palästinensischen Staat anerkannt. Israel ist seitdem nicht mehr mit einem Botschafter in Madrid vertreten.
Quelle: ntv.de, AFP