Scharfe Kritik aus Genf UN-Menschenrechtschef fordert Waffenstopp für Israel
08.09.2025, 12:01 Uhr
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte ist besorgt über populistische Tendenzen in Europa und anderswo. (Archivbild)
(Foto: Salvatore Di Nolfi/Keystone/dpa)
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Israels Krieg im Gazastreifen erneut scharf kritisiert. Er forderte einen Lieferstopp für Waffen an Israel, mit denen das Kriegsvölkerrecht verletzt werden könnte. Israel warf er zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf "ein Kriegsverbrechen nach dem anderen" vor, der Weltgemeinschaft Versagen.
"Wir müssen jetzt handeln, um das Gemetzel zu beenden", sagte Türk. "Die internationale Gemeinschaft versagt in ihrer Pflicht. Wir versagen gegenüber dem palästinensischen Volk in Gaza. Wo bleiben die entschlossenen Schritte, um Völkermord in Gaza zu verhindern? Warum tun die Länder nicht mehr, um Gräueltaten zu verhindern?"
Israel müsse sich für seine Kriegsführung vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten, sagte Türk. Er nannte als Gründe unter anderem die massenhafte Tötung von Palästinensern, die Zerstörung und das «unbeschreibliche Leid" der Zivilbevölkerung. "Ich bin entsetzt über die offene Verwendung von Völkermordrhetorik und die schändliche Entmenschlichung der Palästinenser durch hochrangige israelische Beamte", sagte Türk.
Zum Massaker palästinensischer Terrorgruppen in Israel und zur Geiselnahme, die den Gaza-Krieg auslösten, sagte Türk: "Israel befindet sich nach den schrecklichen Angriffen der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen am 7. Oktober und der anhaltenden Geiselnahme weiterhin in einem tiefen Trauma."
Quelle: ntv.de, dpa