Wirtschaft

IG Metall erhöht die Schlagzahl 45.000 Metaller streiken

6,5 Prozent mehr Lohn ist nur eine Forderung der IG Metall im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie.

6,5 Prozent mehr Lohn ist nur eine Forderung der IG Metall im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie.

(Foto: picture alliance / dpa)

Noch sind es nur Warnstreiks, aber vor der mittlerweile vierten Verhandlungsrunde im Tarikonflikt der Metall- und Elektroindustrie erhöht die Gewerkschaft erneut den Druck auf die Arbeitgeber. Ein bindesweiter Arbeitskampf droht, wenn es keine Bewegung bei den Gesprächen gibt. Drei Ziele stehen bei der IG Metall dabei auf der Agenda.

Vor der neuen Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall mit weiteren Warnstreiks den Druck erhöht. Nach Angaben des Gewerkschaftsvorstands legten bundesweit rund 45.000 Beschäftigte kurzzeitig die Arbeit nieder. Schwerpunkte waren die traditionellen Pilotbezirke Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Im Südwesten werden am Dienstag die Verhandlungen in vierter Runde fortgesetzt.

Seit Ende der Friedenspflicht am 28. April hätten sich bundesweit über 325.000 Beschäftigte aus rund 1250 Betrieben beteiligt. "Die massiven Warnstreiks zeigen, dass die Beschäftigten entschlossen sind, für ihre Forderungen zu kämpfen. Das ist ein Signal an die Arbeitgeber, endlich ihre Blockadehaltung aufzugeben und konstruktiv zu verhandeln", erklärte der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Detlef Wetzel. Die Metaller verlangen für die rund 3,6 Millionen Beschäftigten der zentralen Industriebranche 6,5 Prozent mehr Lohn, unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung beim Einsatz von Leiharbeitern. Die Arbeitgeber haben 3 Prozent mehr Geld bei 14 Monaten Laufzeit angeboten.

Streiks immer wahrscheinlicher

Der Stuttgarter Bezirkschef Jörg Hofmann kritisierte die Arbeitgeber. Sie hätten die Entschlossenheit der IG Metall, für alle drei Ziele zu kämpfen, "völlig unterschätzt", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".  Diese Themen eigneten sich nicht dafür, sie am Ende in einer langen Verhandlungsnacht zu lösen, sagte Hofmann. "Da muss man nach meiner Erfahrung wochenlang reden, rechnen, konsultieren." Sollte es bei den Verhandlungen in dieser Woche nicht vorangehen, würden Streiks immer wahrscheinlicher.

Erneut waren auch Werke der in weiten Teilen florierenden Autoindustrie Zielscheibe der Aktionen. In Sindelfingen gingen bei Daimler über 12.000 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht in einen vorgezogenen Feierabend, wie die Stuttgarter IG Metall mitteilte. Auch das Mercedes-Achsenwerk in Kassel wurde erneut bestreikt. Weitere Aktionen gab es unter anderem bei BMW in Berlin, bei Opel in Eisenach und bei Ford in Köln, wo sich rund 7000 Leute beteiligten.

Weniger freie Stellen

Unterdessen geht die Zahl der offenen Stellen in der Branche zurück. Im 1. Quartal hätten Unternehmen gut ein Viertel weniger freie Stellen angeboten als noch vor einem Jahr, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Maschinen- und Elektrotechnik-Unternehmen sowie Autohersteller hätten die Zahl ihrer freien Stellen binnen Jahresfrist sogar um 31 Prozent auf nur noch 30.200 abgeschmolzen, berichtet das IAB unter Berufung auf eine Unternehmens-Umfrage.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen