Starke Zuwächse Air-France-Streiks nutzen Easyjet
18.11.2014, 10:57 Uhr
Die Easyjet-Flotte ist gut ausgelastet.
(Foto: dpa)
Des einen Leid ist des anderen Freud': Easyjet profitiert von dem Passagierzustrom, der durch die Ausstände bei Air France hervorgerufen wurde. Der britische Billiflieger hebt seine Jahresprognose an. Die Aktionäre freuen sich über ihre Dividende.
Die britische Fluggesellschaft Easyjet hat in ihrem abgelaufenen Geschäftsjahr von den Streikwellen bei europäischen Wettbewerbern profitiert. Vor allem Passagiere von Air France wechselten zu Europas zweitgrößter Billigfluglinie, als die französische Airline wegen der Streiks ihrer Piloten im September viele Flüge streichen musste.
Dank des Zustroms hatte Easyjet die Jahresprognose für den Vorsteuergewinn bereits auf bis zu 580 Millionen Britische Pfund angehoben - nun sind es mit 581 Millionen etwas mehr geworden.
Der Nettogewinn wuchs in den zwölf Monaten per Ende September auf 450 Millionen, der Umsatz stieg um 6,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Pfund. Ihren Aktionären will Easyjet eine Dividende von 45,4 Pence je Aktie zahlen. Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, 40 Prozent des Gewinns nach Steuern für das vergangene Geschäftsjahr auszuschütten, zuletzt waren es 33 Prozent.
Vielflieger-Programm getestet
Neben Easyjet hat auch die größere Billigairline Ryanair den traditionellen Fluggesellschaften Geschäft abgenommen und starke Zuwächse verbucht - auch dank der neuen Strategie, immer mehr Geschäftsreisende mit speziellen Angeboten anzulocken. Easyjet hat eigenen Angaben zufolge ein Vielflieger-Programm mit 15.000 Passagieren getestet und diesen eine erhöhte Flexibilität bei Buchungen und Preisgarantien angeboten.
Im nun angelaufenen Geschäftsjahr will die Fluggesellschaft die Kapazität um 5 Prozent steigern, die Buchungen für die schwächere Wintersaison liegen bereits über denen des Vorjahres. Die Treibstoffkosten dürften sinken und könnten damit einen erwarteten Stückkostenanstieg ausgleichen.
Auch Ryanair hatte Anfang November die Gewinnprognose für das im März endende Geschäftsjahr 2014/15 erhöht. Während das Geschäft bei den Billigfliegern zunehmend besser läuft, hatten Air France und auch die Lufthansa, die zuletzt ebenfalls von heftigen Streiks betroffen war, ihren Ausblick für das laufende oder kommende Jahr kassiert.
Quelle: ntv.de, wne/DJ