Feindliche Übernahme genehmigt Air Products belagert Airgas
17.08.2010, 09:31 UhrIn den USA spitzt sich die Übernahmeschlacht um den Industriegas-Spezialisten Airgas zu. Die Wettbewerbshüter signalisieren dem Interessenten Air Products & Chemicals bereits grünes Licht. Doch bei Airgas will man den Widerstand nicht aufgeben.

Kühlen, isolieren, schweißen, pumpen: Für Gase gibt es in der Forschung, im Tiefbau, in der Medizin und in der Industrie reichlich Verwendung.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Industriegase-Produzent Air Products & Chemicals (APD) hat von den US-Kartellbehörden grünes Licht für den Kauf des heimischen Rivalen Airgas bekommen. Der Konkurrent des deutschen Linde-Konzerns hatte sich bereits länger um die Genehmigung der feindlichen Übernahme bemüht, mit der er zum Marktführer in den USA aufsteigen will. Der Übernahmekandidat wehrt sich noch
Das in Allentown im Bundesstaat Pennsylvania ansässige Unternehmen will die Offerte in Höhe von mittlerweile 5,3 Mrd. Dollar für Airgas verlängern. "Einem sofortigen Abschluss steht außer der Kompromisslosigkeit des Airgas-Direktoriums nichts Wesentliches mehr im Wege", sagte Air-Products-Chef John McGlade.
Die Airgas-Manager sperren sich gegen die Übernahme mit der Begründung, dass der Konzern "grob unterbewertet" werde. Air Products hatte das Gebot Anfang Juli von zunächst 60 Dollar auf 63,50 Dollar je Aktie aufgestockt. Vor der ersten Offerte im Februar wurden Airgas-Aktien noch zu 43 Dollar gehandelt, schossen dann aber in die Höhe und kosten derzeit rund 65 Dollar.
In Reaktion auf die Zustimmung der Kartellbehörden erklärte Airgas , die Zustimmung der US-Behörde FTC und die Verlängerung des Gebots änderten nichts an der Ablehnung. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Jahreshauptversammlung von Airgas im September, wo mit einer Entscheidung der Aktionäre gerechnet wird.
Quelle: ntv.de, rts