Wirtschaft

Im Tiefflug müssen die Piloten ran Airbus darf A400M bauen

Vorführmaschine im Anflug auf Farnborough: Für den europäischen Flugzeugbau hängt viel am Erfolg der A400M "Grizzly".

Vorführmaschine im Anflug auf Farnborough: Für den europäischen Flugzeugbau hängt viel am Erfolg der A400M "Grizzly".

(Foto: REUTERS)

Nach monatelangen Verhandlungen um die Mehrkosten beim Bau des neuen Militärtransports A400M einigen sich die Abnehmerstaaten mit dem Rüstungskonzern EADS auf eine Lösung. Abstriche gibt es für die Kunden bei Stückzahl und in der Ausstattung. Deutschland nimmt erst einmal nur 53 Maschinen.

Deutschland verzichtet auf den vollautmatischen Tiefflug.

Deutschland verzichtet auf den vollautmatischen Tiefflug.

(Foto: REUTERS)

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat sich mit den sieben Käuferländern auf eine Finanzierungslösung für den Militärtransporter Airbus A400M geeinigt. Das teilten der Konzern und der französische Verteidigungsminister Hervé Morin mit. Der Streit um die Finanzierung hatte sich zuvor als Stolperstein für das gesamte Projekt erwiesen. Die beteiligten Staaten hatten sich dagegen gesträubt, steigende Kosten in vollem Umfang zu übernehmen. Die nun gefundene Finanzierungslösung sieht Kompromisse bei der Stückzahl und bei einzelnen Ausstattungsmerkmalen vor. Deutschland kauft demnach nun anstatt der ursprünglich vereinbarten 60 Maschinen nur 53.

"Um Mehrkosten für den Bund zu vermeiden, soll die Bestellung von 7 der insgesamt 60 deutschen Flugzeuge in eine Option umgewandelt werden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Zudem verzichtet Deutschland auf die geforderte vollautomatische Tiefflugfähigkeit des A400M. "Mit diesen Maßnahmen wird der deutsche Anteil an der Preiserhöhung von rund 670 Mio. Euro kompensiert", sagte der Sprecher.

"Dieser 5. November ist ein großer Tag für die europäische Verteidigungsindustrie", sagte der französische Verteidigungsminister Morin am Airbus-Sitz in Toulouse. Die bereits im März in Grundzügen vereinbarte Finanzierung sei unverändert geblieben, teilte der Airbus-Mutterkonzern EADS mit. Die Zahlungen der Regierung seien nun aber (zum Beispiel durch die Kaufoptionen) weiter nach hinten verlagert worden als bisher vorgesehen.

Militärischer Exportschläger

Auf diese Vertragsänderung einigten sich bei einem Treffen in Toulouse die sieben Käuferländer Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg, Großbritannien und die Türkei mit dem Airbus-Konzern. Frankreich wird 8,4 Mrd. Euro für 50 Flugzeuge zahlen. In Verhandlungskreisen hieß es, Großbritannien reduziere die Bestellung von 25 auf 22 Maschinen. Damit soll Airbus insgesamt 170 statt 180 Maschinen vom Typ A400M an die Länder ausliefern.

Im Frühjahr hatten die Nationen sich bereiterklärt, insgesamt 3,5 Mrd. Euro der Mehrkosten mitzutragen, um Europas wichtigstes Rüstungsprojekt zu retten. Wegen technischer Probleme liegt das A400M-Projekt um Jahre hinter dem Zeitplan. EADS hatte die Mehrkosten auf 5,2 Mrd. Euro veranschlagt. Derzeit sind insgesamt mehr als 180 A400M bestellt. Deutschland und Frankreich sind mit ursprünglich 60 beziehungsweise 50 Maschinen die größten Abnehmer.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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