Wirtschaft

Höhere Löhne? Verhärtete Fronten! Arbeitskampf auf dem Rollfeld

(Foto: picture alliance / dpa)

Rund 200 Streikende beeinträchtigen derzeit den Flugverkehr in Frankfurt. Vorfeldlotsen, Einweiser und Disponenten sorgen mit ihrem Arbeitskampf für Hunderte Verspätungen und Flugausfälle. Der Ausstand wird noch ausgeweitet und soll bis zum Wochenende dauern. Bewegung kommt in die Tarifauseinandersetzung bisher aber nicht: Die Ftonten bleiben verhärtet.

Keine Entwarnung für Passagiere am Frankfurter Flughafen: Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat den Streik der rund 200 Mitarbeiter auf dem Vorfeld bis Freitagnacht verlängert. Der Betreiber Fraport kommt allerdings nach eigenen Angaben mit den Folgen des Arbeitskampfes immer besser zurecht.

Die eigens geschulten Ersatzteams bekämen ihre Aufgaben als Vorfeldlotsen, Einweiser und Disponenten immer mehr in den Griff und entwickelten Routine, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Dienstag. Es würden auch laufend weitere Leute geschult, so dass man auch auf einen längeren Streik eingerichtet sei.

"Den Druck erhöhen"  

Fraport
Fraport 74,35

Am Dienstag, dem vierten Streiktag, sollten nur noch 187 Flüge ausfallen nach 240 am Montag. Mehr als 1000 Verbindungen, darunter alle Interkontinentalflüge, standen hingegen auf dem aktuellen Flugplan. Seit Streikbeginn am Donnerstag sind nach Flughafenangaben rund 750 Flüge ausgefallen.

Viele Reisende steigen auf Fernzüge der Deutschen Bahn um. Besonders auf den Nord-Süd-Strecken nach Stuttgart, München, Berlin und Hamburg seien mehr Fahrgäste unterwegs, sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Es gebe dadurch aber keine Probleme. Am Hauptbahnhof und am Flughafen Frankfurt wiesen Mitarbeiter die neuen Passagiere ein, Züge seien verlängert worden. "Alles, was rollen kann, rollt", sagte der Sprecher.

Lufthansa
Lufthansa 7,40

Auch die anderen Fluggesellschaften zeigten sich zufrieden mit dem Krisen-Management, das insbesondere die interkontinentalen Verbindungen bevorzugt. Martin Gaebges vom Airline-Verband Barig stärkte der Fraport den Rücken: "Letztlich müssten wir die höheren Entgelte über die Gebühren bezahlen." Er forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Den Druck erhöhen

"Natürlich wollen wir den Druck erhöhen", begründete GdF-Sprecher Matthias Maas die erneute Streikverlängerung. Der Flughafen-Betreiber Fraport solle an den Verhandlungstisch zurückkehren. Maas kritisierte zugleich den Einsatz der Ersatzleute. Eine zu kurze Einarbeitungszeit sei "fahrlässig und gefährlich". Er habe Zweifel, dass die Mitarbeiter alle berechtigten Lizenzen hätten.

Nach der erneuten Verlängerung des Streiks durch die GdF soll der Ausstand nun bis Freitagnacht (24. Februar/23.00 Uhr) dauern. Die GdF will laut Fraport bis zu 70 Prozent höhere Entgelte für die kleine Gruppe durchsetzen. Wegen des Nachtflugverbots ist die Betriebszeit in Frankfurt täglich auf 18 Stunden zwischen 05.00 und 23.00 Uhr begrenzt.

Fraport forderte die GdF erneut auf, kompromissbereit an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das Unternehmen hatte einen Schlichterspruch des CDU-Politikers Ole von Beust abgelehnt, weil dieser das Gehaltsgefüge bei der Fraport gesprengt hätte. Das Unternehmen bezifferte seinen Umsatzverlust aus den beiden Streiktagen in der vergangenen Woche auf bis zu vier Millionen Euro.

Hotlines von Fluggesellschaften:

- Lufthansa: 01805/805805

- Air Berlin: 01805/737800

- Condor: 01805/767757

- Tuifly: 01805/090150

- Germanwings: 0900/1919100 (99 Cent pro Minute)

- Air France: 01805/830830

- British Airways: 01805/266522

- Iberia: 01805/442900

- SAS: 01805/117002

- Singapore Airlines: 069/7195200

- Emirates: 069/945192000

- United Airlines: 069/50070387

Hotlines von Veranstaltern:

- Tui: 01805/884266

- Neckermann: 01805/336681

- Alltours: 0203/3636360

- Dertour: 01805/337666

- FTI: 01805/384500

- L'Tur: 00800/21212100 (kostenlos)

- Schauinsland-Reisen: 0203/994050

- ITS: 01805/670130

- Tjaereborg: 01805/670140

- Jahn: 01805/670120

Die Kosten für alle 01805-Nummern betragen 14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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