Wirtschaft

Es dampft auf HRE-Müllkippe Athen-Krise kostet Milliarden

Die FMS Wertmanagement verwaltet die problematischen HRE-Papiere.

Die FMS Wertmanagement verwaltet die problematischen HRE-Papiere.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die FMS Wertmanagement meldet riesige Verluste in Folge der Griechenland-Misere. Die Bad Bank der verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) meldet eine Belastung von 8,9 Milliarden Euro. Die Verluste der FMS werden letztlich vom Steuerzahler getragen.

Die Griechenland-Krise hat die vom Steuerzahler abgeschirmte Bad Bank der frühere Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) mit fast neun Milliarden Euro belastet. Die Risikovorsorge der FMS Wertmanagement für Griechenland summiere sich auf 8,9 Milliarden Euro, heißt es in einer Übersicht des Bundesfinanzministeriums für den Bundestag. Alleine der Schuldenschnitt bei den Griechenland-Anleihen der FMS schlage dabei mit 4,9 Milliarden Euro zu Buche.

Die FMS Wertmanagement ist die Mülldeponie der HRE für problematische Wertpapiere und Kredite. Die HRE war in der Finanzkrise 2008 in Schieflage geraten und wurde verstaatlicht. Die Bad Bank firmiert unter dem Dach des Bankenrettungsfonds SoFFin und soll ihr Portfolio abwickeln oder verkaufen.

Die Verluste der FMS werden letztlich vom Steuerzahler getragen: Denn die FMS gehört über den SoFFin zu 100 Prozent dem deutschen Staat. Allerdings schlagen sie nicht direkt auf die Haushalte von Bund und Ländern durch. Das wird erst der Fall sein, wenn der SoFFin irgendwann in noch nicht absehbarer Zeit seine Arbeit beendet hat. Die bereits heute erkennbaren Risiken für die Steuerzahler sind allerdings beträchtlich.      

Denn in der deutschen Finanzbranche wurde die FMS von der Griechenland-Krise am stärksten getroffen. Der Aufstellung des Ministeriums zufolge betrug das Gesamtengagement der FMS in Griechenland Ende letzten Jahres rund 9,1 Milliarden Euro - in Staatsanleihen und Krediten. Durch den Schuldenschnitt von 53,5 Prozent verringerte sich das Volumen um 4,9 Milliarden Euro. Hinzu kommen Abzinsungseffekte von zwei Milliarden Euro. Jeweils eine weitere Milliarde Euro Verlust ergeben sich aus einer Wertberichtigung des ursprünglichen Portfolios in den FMS-Büchern und einer Rückstellung für drohende Derivate-Verluste.        

Im dritten Quartal des vergangenen Jahres hatte die FMS bereits 5,8 Milliarden Euro auf ihr Griechenland-Engagement abgeschrieben. Dem Ministerium zufolge schreibt sie nun weitere 3,1 Milliarden Euro zum vierten Quartal 2011 ab. Weil die bessere Entwicklung bei anderen Wertpapieren den Gesamtverlust von 8,9 Milliarden Euro aus dem Griechenland-Portfolio nicht auffangen kann, wird die FMS Finanzkreisen zufolge schon bald sechs bis acht Milliarden Euro frisches Kapital brauchen. Laut Satzung muss das Geld vom SoFFin kommen. Die komplette Bilanz der FMS Wertmanagement für 2011 wird im Mai erwartet.

Quelle: ntv.de, rts

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