Wirtschaft

Lange Wartezeiten BMW und Audi brummen

BMW und Audi knüpfen nahtlos an die Erfolge aus dem vergangenen Jahr an. Weltweit brummt der Absatz der Oberklassehersteller, längst müssen sich Kunden auf lange Wartezeiten einstellen. Doch die anziehenden Rohstoffpreise bereiten den Hersteller zunehmend Sorgen.

BMW-Chef Norbert Reithofer präsentiert beim Autosalon in Genf den neuen 5er BMW.

BMW-Chef Norbert Reithofer präsentiert beim Autosalon in Genf den neuen 5er BMW.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der ungebrochene Autoboom sorgt bei BMW und Audi weiter für prall gefüllte Auftragsbücher. Nach den teils herben Einbrüchen in der Krise knüpfen die beiden Rivalen zum Start ins neue Jahr nahtlos an die Erfolge des vergangenen Jahres an. Die Oberklassehersteller arbeiten mittlerweile an der Grenze ihrer Kapazitäten, Käufer müssen sich auf monatelange Wartezeiten einstellen. "Wir müssen diese Wartezeit verkürzen", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer am Rande des Genfer Autosalons. Im Hinblick auf die massiven Produktionskürzungen in der Krise fügte der Manager aber hinzu: "Ich lebe lieber mit dieser Aufgabenstellung".

Kunden, die etwa in Deutschland einen BMW X3 bestellen, müssten derzeit etwa bis September auf ihren Wagen warten, sagte Reithofer. Auch bei Audi liegt die Wartezeit nach Worten von Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer bei drei bis fünf Monaten. "Wir arbeiten natürlich daran, uns da zu verbessern." Beide Hersteller bauen ihre Fertigungskapazitäten in den kommenden Monaten und Jahren deutlich aus - und folgen dabei auch den Märkten. So denkt BMW unter anderem über Montagefabriken in Brasilien oder Russland nach. "Entscheidungen sind aber noch nicht gefallen", sagte Reithofer.

Rohstoffmärkte im Blick

Sorgen bereiten den Herstellern zunehmend die steigenden Rohstoffpreise. Nicht nur die hohen Ölpreise und die damit stetig wachsenden Spritpreise, auch die Kosten für Bauteile klettern und machen den Einkauf schwieriger. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Rohstoffmärkte volatiler geworden sind", sagte Audi-Chef Rupert Stadler. Folgen für das Kaufverhalten wird die Entwicklung nach seiner Einschätzung aber zunächst kaum haben. Er glaube nicht, dass sich am Kaufverhalten grundsätzlich etwas ändere. Bei BMW habe man allerdings gespürt, dass etwa auf dem für die Münchner wichtigen US-Markt bei hohen Spritpreisen der Trend zu sparsameren, kleineren Fahrzeugen gehe, sagte Reithofer.

Audi-Chef Rupert Stadler stellt den Audi TTS Concept Urban Mobility vor.

Audi-Chef Rupert Stadler stellt den Audi TTS Concept Urban Mobility vor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie in den vergangenen Monaten profitierten BMW und Audi weiter von der kräftigen wachsenden Nachfrage in Fernost. Allerdings betonten Stadler und Reithofer, dass sich die Zuwächse im Reich der Mitte mittelfristig auf jährliche Raten von rund 10 Prozent einpendeln dürften. Über die Begeisterung für China dürften die übrigen Märkte nicht vergessen werden, sagte Reithofer. Es brauche ein gutes Gleichgewicht zwischen den Regionen.

Zweistelliges Absatzplus im Februar

Im Februar legten BMW und Audi bei den Verkaufszahlen erneut deutlich zu - beide vermeldeten ein Absatzplus von rund 20 Prozent im zweiten Monat des Jahres. Die Münchner dürften damit weltweit um die 110.000 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls Royce verkauft haben. "Der Februar ist sehr gut gelaufen", sagte Reithofer. Audi dürfte weltweit rund 91.000 Fahrzeuge abgesetzt haben. "Das wird das beste erste Quartal der Unternehmensgeschichte", sagte Schwarzenbauer. Audi will in diesem Jahr weltweit rund 1,2 Mio. Fahrzeuge absetzen und damit den Absatzrekord des vergangenen Jahres deutlich übertreffen. Auch BMW will mit mehr als 1,5 Mio. verkauften Autos 2011 eine neue Bestmarke setzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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