Wirtschaft

Schienenkartell mit ThyssenKrupp Bahn will Schadenersatz

Mindestens seit 1998 treffen sich die "Schienenfreunde" von ThyssenKrupp und anderen Stahlkonzernen, um unerlaubt Preise abzusprechen – offenbar auch in Rotlichtlichtclubs. Die Deutsche Bahn, die deswegen jahrelang zu hohe Preise bezahlt hat, will nun Schadensersatz – doch ThyssenKrupp bleibt stahlhart.

Bahnchef Rüdiger Grube drängt den Stahlkonzern ThyssenKrupp, auf die Schadenersatzforderungen wegen Preisabsprachen beim Schienenverkauf einzugehen. "Der Informationsfluss war in der Vergangenheit äußerst zäh. Wir haben ThyssenKrupp aufgefordert, innerhalb von 14 Tagen nähere Informationen zu liefern", sagte Grube "Bild am Sonntag".

Mindestens seit 1998 haben zahlreiche Unternehmen der Branche - darunter die ThyssenKrupp-Tochter GFT Gleistechnik - überhöhte Preise für Schienen abgesprochen und trafen sich dafür offenbar auch in Bordellen. Das Bundeskartellamt hat im Juli Bußgelder im Volumen von 124,5 Mio. Euro gegen das Schienenkartell verhängt; ThyssenKrupp akzeptierte den Bescheid über 103 Mio. Euro.

Seit mindestens Ende vergangenen Jahres verhandeln ThyssenKrupp und die Bahn über eine Millionenentschädigung. Nun will Grube laut "Bild am Sonntag" genaue Angaben über die illegalen Umsätze. Vertreter der beiden Unternehmen wollten sich in dieser Woche treffen.

Quelle: ntv.de, dpa

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