Microsoft-Chef hält Abschiedsrede Ballmer streut sich Asche aufs Haupt
20.09.2013, 12:46 Uhr
Steve Ballmer
(Foto: REUTERS)
Microsoft war nach Ansicht seines scheidenden Chefs Ballmers zu lange zu sehr auf sein Betriebssystem Windows konzentriert. Dadurch habe der Konzern den Einstieg in den Smartphone-Markt verschlafen. Dennoch habe der Konzern eine glänzende Zukunft.
Der scheidende Microsoft-Chef Steve Ballmer hat bei einer emotionalen Abschiedsrede vor Investoren Fehler eingestanden. Er gräme sich wegen des verpassten Einstiegs des weltgrößten Softwarekonzerns in den florierenden Smartphone-Markt, sagte Ballmer bei der Aktionärsversammlung, zu der auch Finanzanalysten eingeladen waren.
"Das bedauere ich. Der Blick von Microsoft war kurz nach der Jahrtausendwende so stark auf das PC-Betriebssystem Windows gerichtet, dass es der Konzern damals nicht schaffte, talentierte Mitarbeiter für das Geschäft um das neue Telefon abzustellen", erklärte er.
Microsoft hatte Ende August überraschend den Rücktritt Ballmers innerhalb der kommenden zwölf Monate angekündigt. Nach 13 Jahren an der Spitze soll der direkte Nachfolger des legendären Firmengründers Bill Gates noch so lange im Amt bleiben, bis ein neuer Vorstandsvorsitzender gefunden ist.
"Jubeln Sie!"
Ballmer hatte erst im Juli eine Neuausrichtung des Unternehmens angekündigt, dessen frühere Vormachtstellung durch den Trend zu Tablets und Smartphones schwindet. Microsoft soll den Plänen zufolge in einen Konzern für Elektronikgeräte und Dienstleistungen umgebaut werden. Im September hatte Microsoft bekanntgegeben, für 5,4 Milliarden Euro das Handygeschäft des einstigen Weltmarktführers Nokia zu übernehmen.
Während seines Auftritts warb Ballmer auch um Unterstützung für den von ihm eingeschlagenen Kurs. "Heute spreche ich als Investor zu Ihnen. Sie alle besitzen Microsoft-Aktien. Jubeln Sie!", sagte er. Er wechsle vom Chefposten auf die Seite der Anteilseigner. Ballmer hält vier Prozent der Microsoft-Dividendenpapiere. Microsoft habe trotz Fehlentscheidungen eine glänzende Zukunft, prognostizierte der scheidende Chef.
Quelle: ntv.de, rts