Ex-Fed-Chef für strikte Verbote Banken an die Kandare
17.09.2009, 12:29 UhrDer frühere US-Notenbankchef Paul Volcker hat sich für eine deutlich strengere Regulierung der Banken in den USA ausgesprochen. Banken müssten gezwungen werden, ihre Risiken zurückzufahren.

Volcker: "Banken sollte es untersagt sein, kaum regulierte Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften zu finanzieren."
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Handelsgeschäfte sollten sie lediglich im Kundenauftrag durchführen dürfen und nicht mit eigenen Mitteln riskante Transaktionen finanzieren, sagte Volcker bei einer Rede vor der Association for Corporate Growth. Volcker leitet gegenwärtig ein Gremium, das den US-Präsidenten wirtschaftspolitisch berät.
Banken sollte es untersagt sein, kaum regulierte Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften zu finanzieren, führte er im Weiteren aus. Zudem sollte nach Volckers Vorstellungen mit einer besonders strengen Überwachung und strikten Kapital- und Besicherungsanforderungen das Geschäft der Banken mit immobilienbesicherten Wertpapieren und Derivaten eingeschränkt werden.

Volcker leitet gegenwärtig ein Gremium, das den US-Präsidenten Obama wirtschaftspolitisch berät.
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Die Vorschläge von Volcker gehen über die bisher von der US-Regierung vorgeschlagenen neuen Regeln für die Finanzbranche hinaus, die sich vornehmlich auf eine stärkere Überwachung des Sektors beschränkten. Volcker kündigte an, er werde seine Vorschläge in der kommenden Woche vor dem US-Kongress näher erläutern. Nach seiner Ansicht sollte der Fed die Oberaufsicht über die US-Finanzmärkte übertragen werden.
Hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung in den USA äußerte sich Volcker zurückhaltend. Es gebe Anzeichen, dass sich die Wirtschaft in einem frühen Stadium der Erholung befinde. Bis annähernd Vollbeschäftigung erreicht sei, werde es aber noch mehrere Jahre dauern, meinte Volcker.
Quelle: ntv.de, DJ