Aufschwung dank Luftfahrt-Boom Boeing spreizt die Flügel
27.07.2011, 15:23 Uhr
Boeing macht Fortschritte bei der Zertifizierung des 787-Dreamliners. Der Konzern profitiert von einer anziehenden Nachfrage der Airlines.
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Der Nachholbedarf der Luftfahrtbranche, die nach dem Ende der Wirtschaftskrise nun kräftig neue Maschinen ordert, beschert Boeing ein glänzendes Geschäftsquartal: Umsatz und Gewinn legen zu. Die Ergebnisprognose steigt. Die Anleger sind zufrieden. Ein kleines Haar in der Suppe findet sich dennoch.
Die neue Lust am Fliegen sorgt in den Werkshallen des US-Flugzeugbauers Boeing für geschäftiges Treiben. Im zweiten Quartal erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 16,5 Mrd. Dollar (11,4 Mrd. Euro). Der Gewinn stieg um 20 Prozent auf unterm Strich 941 Mio. Dollar, wie Boeing mitteilte.
Die Fluggesellschaften hatten sich während der Wirtschaftskrise mit Käufen zurückgehalten, heute schlagen sie umso stärker zu. Die Zahl der ausgelieferten Maschinen stieg in Berichtszeitraum von 114 auf 118.
Verkaufsschlager ist und bleibt die 737-Baureihe. Die Kurz- und Mittelstreckenflieger sind vergleichsweise günstig und gelten als technisch ausgereift. Gegenstück bei Airbus ist die A320-Familie. Zudem habe der Konzern wichtige Fortschritte bei der geplanten Zertifizierung und Auslieferung des 787 Dreamliners und des Frachters 747-8 gemacht.
Aktienkurs klettert
"Unser Ausblick aufs Jahr fällt zuversichtlicher aus", sagte Konzernchef Jim McNerney. Für das Gesamtjahr stellte er nun einen etwas höheren Gewinn in Aussicht als bislang. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll statt 3,80 bis 4,00 Dollar nun 3,90 bis 4,10 Dollar erreichen.
Allerdings rechnet Boeing mit etwas weniger Flugzeug-Auslieferungen: Statt bis zu 500 Maschinen sollen nun 485 bis 495 Flieger die Hallen verlassen. Im zweiten Quartal wurden 118 Flugzeuge fertig nach 114 ein Jahr zuvor.
Der Markt honorierte den Zwischenbericht vorbörslich mit einem Aufschlag auf die Aktie von 3,7 Prozent. Das muss Balsam für die Boeing-Manager sein: Der US-Konzern hatte zuletzt bei großen Aufträgen des öfteren das Nachsehen gegenüber Airbus gehabt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/DJ