Trotz Wachstumsflaute Briten setzen Sparplan um
11.08.2011, 18:09 UhrAugen zu und durch, ist die finanzpolitische Devise in London. Großbritanniens Regierung weicht kein Jota von ihrem Sparplan ab. Bis 2015 will Schatzkanzler Osborne sage und schreibe 111 Milliarden Pfund einsparen. Auch eine schwächere Konjunkturentwicklung kann ihn nicht davon abhalten.
Trotz eines schwächeren Wachstumsausblicks bleibt die britische Regierung nach Aussage von Schatzkanzler George Osborne dem harten Sparkurs verpflichtet. Wegen der instabilen Lage in der Weltwirtschaft und besonders in den für Großbritannien wichtigen Exportmärkten Europa und USA werde das Wachstum des Landes im laufenden Jahr schwächer ausfallen als erhofft, sagte Osborne im Unterhaus.
Die Bank of England (BoE) hatte zuvor ihre Prognose zur Entwicklung von Inflation und Wirtschaft im Vereinigten Königreich leicht gesenkt. Das britische Wirtschaftswachstum wird laut BoE-Inflationsbericht in naher Zukunft schleppend bleiben, da sich keine Besserung bei den Einkommen der privaten Haushalte abzeichne. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte der neuen Prognose der Notenbank zufolge zum Jahresende nur bei zwei Prozent liegen. Im Mai war noch ein Plus von knapp 2,5 Prozent erwartet worden.
Um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, will Osborne bis 2015 durch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen haushaltswirksame Maßnahmen im Gesamtvolumen von 111 Milliarden Pfund realisieren. In seiner Rede zur wirtschaftlichen Lage verteidigte der konservative Politiker diesen harten Kurs gegen Kritik: "Unsere Entschlossenheit zur fiskalischen Verantwortlichkeit und zum Defizitabbau ist unumstößlich".
Appell an Euro-Zonen-Staaten
Die Länder der Euro-Zone rief der Schatzkanzler auf, alles Nötige zu unternehmen, um die finanzielle Stabilität zu wahren. Dazu müsse auch die Logik einer engeren fiskalischen Union akzeptiert werden. Ein Auseinanderbrechen der Währungsgemeinschaft wäre "wirtschaftlich katastrophal" für die beteiligten Länder und für Großbritannien, betonte er.
Quelle: ntv.de, DJ