Wirtschaft

Zitter-Ausblick im Dezember Bundesbank glaubt an Wachstum

Die Prognose für 2012 steht.

Die Prognose für 2012 steht.

(Foto: REUTERS)

Trotz Schuldenkrise und schwächerer Weltkonjunktur befürchtet die Bundesbank keinen Absturz der deutschen Wirtschaft. Die Kauflaune der Verbraucher und die gute Auftragslage in der Industrie sprechen laut Monatsbericht dafür, "dass die konjunkturelle Delle (...) nicht allzu tief ausfallen dürfte".

Die wirtschaftlichen Aussichten der Exportnation Deutschland hängen nach Einschätzung der Bundesbank entscheidend von der weiteren Entwicklung in der Euro-Schuldenkrise ab.

Jens Weidmanns Experten rechnen mit plus O,6 Prozent - falls nichts dazwischen kommt.

Jens Weidmanns Experten rechnen mit plus O,6 Prozent - falls nichts dazwischen kommt.

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Nach einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 3,0 Prozent im laufenden Jahr erwartet die Notenbank für 2012 wegen der anhaltenden Verunsicherung ein deutlich geringeres Wachstum von 0,6 Prozent. "Diese Prognose setzt voraus, dass es zu keiner weiteren signifikanten Verschärfung der Staatsschuldenkrise kommt", erklärte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Dezember. 2013 soll das Bruttoinlandsprodukt dann um 1,8 Prozent zulegen.

Derzeit gehen die Experten der Notenbank in ihrem Szenario noch davon aus, dass sich die Verunsicherung von Investoren und Konsumenten allmählich etwas verringern wird. "Dann könnte die deutsche Wirtschaft, gestützt durch eine weiterhin expansive Geldpolitik und eine wieder stärker wachsende Weltwirtschaft, bereits im Verlauf des nächsten Jahres auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren", heißt es in dem monatlichen Konjunkturausblick der Bundesbank-Experten.

Keine Sorgen um die Inflation

Für diese Annahmen spräche, dass sich für die Verbraucher die mittelfristig entspannen dürfte. Für 2011 rechnet die Bundesbank mit einer stabilen Entwicklung an der Preisfront. "Im Jahresdurchschnitt dürfte sich die Lebenshaltung im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent verteuern", schätzt die Bundesbank. Für die beiden Folgejahre sei mit deutlich niedrigeren Preissteigerungsraten von 1,8 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent zu rechnen. Ein Grund: Die Verteuerung von Importwaren und dabei insbesondere von Energie sollte sich nach Einschätzung der Bundesbank in engen Grenzen halten.

Einen Absturz der deutschen Wirtschaft erwartet die Bundesbank trotz Schuldenkrise und weltweiter Wirtschaftsschwäche nicht. Robuste Konsumausgaben und zuletzt kräftig gestiegene Industrieaufträge sprächen dafür, "dass die konjunkturelle Delle im Herbst nicht allzu tief ausfallen dürfte", schreiben die Experten in ihrem Dezemberbericht. Auch die Baubranche schlage sich gut. Dagegen hätten die Unternehmen zu Herbstbeginn deutlich weniger produziert und exportiert. Viele Experten befürchten deshalb, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal schrumpft - zum ersten Mal seit der schweren Rezession um den Jahreswechsel 2008/2009.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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