Freundliche Signale aus Fernost Chinas Industrie brummt
11.11.2009, 09:58 UhrDie Nachricht kam an den asiatischen Börsen gut an: In China legt die Industrieproduktion wieder deutlich zu. In Japan rechnen die Maschinenbauer mit einem Ende der Auftragsflaute.

Armierungsstahl soll in der Millionenstadt Hefei eine Betonsäule verstärken: Wenn die Industrieproduktion zunimmt, wirkt sich das auch auf die Baubranche aus.
(Foto: REUTERS)
Die chinesische Industrie wächst wieder so zügig wie vor Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise. Die Industrieproduktion lag amtlichen Angaben zufolge im Oktober um 16,1 Prozent über dem Vorjahresniveau - die größte Zunahme seit März 2008.
Im September hatte der Anstieg 13,9 Prozent betragen. Auch der Einzelhandelsumsatz fiel mit einem jährlichen Anstieg von 16,2 Prozent unerwartet hoch aus. Die Daten nährten an den Börsen der Region Hoffnungen, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt die Krise größtenteils überwunden haben könnte.
Japans Maschinenbauer frohlocken
Japans Maschinenbauer erwarten für den Herbst ein Ende der sieben Quartale währenden Auftragsflaute. Allerdings gingen sie nur von einem leichten Plus von einem Prozent von Oktober bis Dezember aus, teilte die japanische Regierung auf Basis einer Umfrage mit. Dennoch ist dies das bisher deutlichste Zeichen dafür, dass die Investitionsbereitschaft der Firmen nach dem Ende der schwersten Rezession seit Jahrzehnten wieder steigt.
Allein im September erhielten die japanischen Unternehmen 10,5 Prozent mehr Aufträge - fast viermal so viel wie von Experten erwartet. Immer noch liegt der Einbruch zum Vorjahr aber bei ungefähr einem Fünftel. Zudem wachsen Sorgen, dass die Nachfrage aus dem Ausland schwächelt. Für den Jahresschluss erwarten die Maschinenbauer sogar rückläufige Bestellungen von ausländischen Handelspartnern.
Neuerlicher Einbruch droht
"Es hängt ganz davon ab, was in Übersee passiert", sagte JP-Morgan-Experte Masamichi Adachi. "Wenn der Aufwärtstrend der Weltwirtschaft in der nächsten Zeit ins Stocken gerät, wird Japan einen erneuten Rückfall in die Rezession nicht vermeiden können."
Mi Blick auf die jüngsten Daten zur Lage in der chinesischen Industrie meinte ein anderer Experte, es bestehe die Chance, dass das Wachstum in Asien stärker ausfalle. Dies könnte Japan zugute kommen, sagte Hiroshi Shiraishi von BNP Paribas.
Die japanische Wirtschaft hat sich bereits im Frühjahr aus der Rezession gelöst. Experten sagen für den Sommer ein Wachstum um 0,7 Prozent voraus. Danach dürfte es aber in gebremstem Tempo weitergehen, weil das milliardenschwere Konjunkturprogramm der Regierung ausläuft.
Quelle: ntv.de, rts