Wirtschaft

Vom Pleitekandidat zur Vorzeigetochter Chrysler stützt Fiat

Chryslers großer Gewinnsprung hilft Mutter Fiat.

Chryslers großer Gewinnsprung hilft Mutter Fiat.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Fiat hält 58,5 Prozent an Chrysler - was sich als Glücksfall für die Italiener entpuppt. Denn während das eigene Geschäft unter dem schwachen Automarkt in Europa leidet, verdient die US-Tochter prächtig. Am Ende steht ein ansehnlicher Konzerngewinn in den Fiat-Büchern.

Die Absatzschwäche auf dem europäischen Markt trifft Fiat hart, wird aber abgefedert von anziehenden Verkäufen auf dem boomenden US-Markt. Fiat verdiente nach eigenen Angaben 866 Mio. Euro und damit etwas mehr als von Branchenexperten erwartet. In Europa verzeichnete der italienische Konzern zu Jahresanfang jedoch einen 13-prozentigen Rückgang bei den Umsätzen aus dem Autogeschäft.

In dieser Region fiel ein Verlust von 207 Mio. Euro an nach einem Minus von gut 100 Mio. Euro vor einem Jahr. Die Geschäftsziele für 2012 bekräftigte Fiat.

Aus der Krise in den Boom

Die US-Tochter Chrysler - Fiat hält mittlerweile 58,5 Prozent an Chrysler - half der Mutter aus der Patsche: Der einstige Pleitekandidat blühte dank sprunghaft gestiegener Autoverkäufe in der Heimat auf. Im 1. Quatal legte der Umsatz  um 25 Prozent auf 16,3 Mrd. Dollar zu (12,4 Mrd. Euro). Der Gewinn vervierfachte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 473 Mio. Dollar. Noch vor drei Jahren hatte der Staat den Autobauer vor dem Untergang retten müssen.

Die Verkaufszuwächse seien höher gewesen als bei der Konkurrenz, unterstrich Konzernchef Sergio Marchionne, der als Fiat- und Chrysler-Chef auftritt. 523.000 Wagen rollten von den Höfen der Händler, was ein Plus von 33 Prozent war. Der Marktanteil im wichtigen US-Heimatmarkt stieg nach eigenen Angaben von 9,2 auf 11,2 Prozent. Neben Chrysler gehören noch die Marken Dodge, Jeep und Ram zum Unternehmen.

Außerhalb Nordamerikas - bislang Chryslers schwacher Punkt - konnte der Hersteller um 80 Prozent auf 67.000 Verkäufe zulegen. Darunter waren auch 18.000 Wagen aus Chrysler-Fertigung, die von der Muttergesellschaft Fiat verkauft wurden. So fährt die Limousine Chrysler 300 auf Europas Straßen als Lancia Thema.

Die Prognose fürs Gesamtjahr hielt Chrysler aufrecht. Der Ford- und GM-Rivale will 2,3 bis 2,4 Millionen Wagen ausliefern und damit einen Umsatz von rund 65 Mrd. Dollar erwirtschaften, was ein Zuwachs von 18 Prozent wäre. Der Gewinn soll sich auf unterm Strich 1,5 Mrd. Dollar mehr als verachtfachen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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