Starker Start ins Jahr Conti gibt Gummi
28.04.2011, 10:01 Uhr
Die Preise für Rohöl und Naturkautschuk ziehen an.
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Gute Nachrichten für Großaktionär Schaeffler: Der Zulieferer und Reifenbauer Continental rollt mit einem kräftigen Umsatzplus ins zweite Quartal. Das MDax-Unternehmen aus Hannover will die Rekorderlöse aus dem Vorjahr übertreffen.
Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental hat einen gelungenen Jahresstart hingelegt. Die Erlöse stiegen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf gut 7,3 Mrd. Euro, wie das Unternehmen zur Hauptversammlung in Hannover mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um rund 140 Mio. auf knapp 634 Mio. Euro zu. Das operative Ergebnis konnte Conti um 140 Mio. auf 634 Mio. Euro steigern.
"Der Start ins Jahr 2011 ist uns trotz der Naturkatastrophe in Japan und ihrer Folgewirkungen wie erwartet gelungen", sagte Conti-Chef Elmar Degenhart zum Auftakt der Hauptversammlung. Die Ziele für das Gesamtjahr seien sicher zu erreichen.
Für das laufende Jahr hat sich die im MDax notierte Gesellschaft vorgenommen, die Erlöse nach dem Rekordumsatz im vergangenen Jahr nun um weitere 10 Prozent auf mehr als 28,5 Mrd. Euro zu steigern. Die bereinigte Rendite (Ebit-Marge) soll erneut 9,7 Prozent erreichen.
Wie weit steigt der Kautschuk-Preis?
Als Grund für die Stagnation bei der Rendite hatte der Vorstand Anfang bereits Anfang März den starken Preisanstieg beim wichtigen Rohstoff Kautschuk genannt. Die jüngsten Erhöhungen der Reifenpreise reichten nach Einschätzung des Managements nicht aus, um dies auszugleichen. Conti hatte deshalb weitere Preiserhöhungen angekündigt.
Am Aktienmarkt konnte Continental mit seinen Geschäftszahlen wenig Begeisterung auslösen. Die Aktien rutschten kurz nach Bekanntgabe der Quartalsdaten 1,6 Prozent ins Minus auf 66,61 Euro und waren damit das Schlusslicht bei den Nebenwerten. "Die Zahlen sind nicht ganz so überzeugend wie die einiger anderer Autozulieferer. Außerdem sind Conti gestern schon super gut gelaufen", fasste ein Börsianer zusammen. Conti hatten am Mittwoch im Schlepptau der guten Aufnahme der VW-Zahlen drei Prozent zugelegt.
Der durch die Übernahme der dreimal so großen Continental AG hoch verschuldete fränkische Wälzlagerhersteller Schaeffler hatte sich Ende März von einem Teil seiner Conti-Aktien getrennt, um die Schuldenlast zu verringern. Das nicht börsennotierte Unternehmen aus Herzogenaurach kontrolliert nun direkt und indirekt nur noch rund 60 Prozent von Conti, zuvor waren es etwa drei Viertel.
Quelle: ntv.de, dpa/rts