Preisfrage noch ungeklärt Cook will Öger Tours kaufen
02.12.2009, 18:05 UhrThomas Cook peilt einen wichtigen Zukauf in Deutschland an. Laut "Financial Times Deutschland" verhandelt Europas zweitgrößter Reisekonzern mit dem Türkei-Spezialisten Öger Tours bereits über die Details. Ein Abschluss sei von beiden Parteien für das erste Quartal 2010 geplant.

(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young haben im Auftrag von Thomas Cook bereits die Öger-Bücher geprüft. Allerdings ist noch eine wesentliche Frage ungeklärt: Firmengründer Vural Öger soll einen höheren Preis verlangen, als die Thomas-Cook-Manager derzeit zu zahlen bereit sind.
Mit einem Erfolg würde Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa seine Ankündigung wahr machen, die Konzentration der Anbieter auch in Deutschland voranzutreiben. Erst Anfang der Woche hatte er gesagt, bei Zukäufen liege der Fokus zwar auf China und Russland; da Deutschland der größte Markt in Europa ist, sei es jedoch "sehr, sehr wichtig", auch hier zu investieren.
Deal mit Lebedjew scheiterte
Vural Öger hatte schon mehrfach versucht, sein vor 40 Jahren von ihm gegründetes Unternehmen zu verkaufen - hatte aber letztlich immer einen zu hohen Kaufpreis verlangt. Zwar ist der Hamburger Konzern mit 3100 Beschäftigten und einem Umsatz von zuletzt rund 770 Mio. Euro die Nummer sechs unter den deutschen Veranstaltern. Allerdings waren die Gewinne zuletzt nach Branchenangaben rückläufig, so dass Öger nach den üblichen Methoden der Kaufpreisermittlung selbst nur ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag zufließen würde.
Erst vor einem Jahr hatte Öger versucht, sein Unternehmen zu verkaufen. Obwohl es bereits einen notariellen Vertrag gab, ließ der russische Oligarch Alexander Lebedjew nach Angaben des Firmengründers zweimal eine Zahlungsfrist verstreichen. Zuvor hatte Lebedjew sich beschwert, dass deutsche Banken ihm im Zuge der Finanzkrise keine Kredite mehr gewähren würden. Russischen Quellen zufolge sollte der Investor damals für rund 120 Mio. Euro 76 Prozent an dem Hamburger Unternehmen sowie eine Option auf die übrigen Anteile erhalten.
Quelle: ntv.de, wne/FTD