Wirtschaft

Preistreiber Lebensmittel Deutsche Inflation steigt

Die Deutschen müssen im Juli tiefer in die Tasche greifen. Die Verbraucherpreise steigen um 1,9 Prozent - etwas mehr als von Analysten erwartet. "Schuld" sind wachsende Preise für Lebensmittel. Ökonomen halten die höhere Inflationsrate nicht für besorgniserregend. Sie verweisen auf eine höhere Kaufkraft.

Deutlich teurere Lebensmittel.

Deutlich teurere Lebensmittel.

(Foto: dpa)

Teurere Lebensmittel haben die deutsche Inflationsrate im Juli überraschend auf ein Jahreshoch getrieben. Die Verbraucherpreise stiegen um 1,9 Prozen t zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mit. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 1,7 Prozent gerechnet, nachdem es im Juni ein Plus von 1,8 Prozent gegeben hatte. Damit blieb die Teuerungsrate knapp unter der Zwei-Prozent-Marke, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht.

"Der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln liegt mit voraussichtlich 5,7 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung", erklärten die Statistiker den Aufwärtstrend. Ein Grund dafür dürften die Wetterkapriolen sein: Der lange Winter, dann die Überschwemmungen sowie zuletzt Hitze und Trockenheit verhinderten dem Bauernverband zufolge eine gute Ernte. Deshalb kosteten vor allem saisonales Obst und Gemüse deutlich mehr. Energie verteuerte sich mit 2,9 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich.

Kaufkraft steigt

Ökonomen halten die höhere Inflationsrate allerdings nicht für besorgniserregend. "Da die Löhne um etwa drei Prozent zulegen und die Inflation um weniger als zwei Prozent steigt, erhöht sich die Kaufkraft der Deutschen", sagte Berenberg-Bank-Ökonom Christian Schulz. Das ist ein Grund dafür, weshalb die Kauflaune der Deutschen derzeit so gut ist wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr.

Zudem rechnen viele Experten mit einer nachlassenden Teuerung. "Im Herbst dürfte die Inflationsrate nur noch knapp über einem Prozent liegen", sagte UniCredit-Ökonom Alexander Koch. "Wegen der weltweiten Konjunkturabkühlung sind viele Rohstoffe billiger geworden, weshalb die Einkaufspreise der Unternehmen bereits gesunken sind." Für 2013 insgesamt erwartet Koch eine durchschnittliche Teuerung von rund 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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