Probleme bei Exporten und Konsum Deutsche Wirtschaft schrumpft
24.02.2012, 08:32 Uhr
Vorübergehende Schwächephase.
(Foto: dpa)
Die deutsche Wirtschaft durchlebt im Schlussquartal eine Schwächephase. Nach fulminantem Jahresstart verzeichnet das Bruttoinlandsprodukt ein Minus. Zuletzt hatte die deutsche Wirtschaft Anfang 2009 ein sogenanntes Negativwachstum gehabt. Die Bundesbank rechnet aber spätestens im Frühjahr wieder mit einem Aufschwung.
Fallende Exporte und sinkende Konsumausgaben haben das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal erstmals seit fast drei Jahren zurückgehen lassen. Das BIP ging von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent zurück, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
Ein Minus hatte es zuletzt auf dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 gegeben. Einen stärkeren Rückgang verhinderte der Bauboom: Die Bauinvestitionen zogen um 1,9 Prozent an, während die Unternehmen ihre Ausgaben für Maschinen, Geräte und andere Ausrüstungen stabil hielten.
Dagegen gingen die Exporte um 0,8 Prozent zurück. Vor allem die Nachfrage aus den Euro-Ländern schwächte sich ab, weil sie mit Sparmaßnahmen, Lohnsenkungen und Steuererhöhungen gegen die Schuldenkrise kämpfen. Die Ausfuhren nach Griechenland etwa brachen 2011 um 13 Prozent ein. Auch die Verbraucher hielten sich trotz einer Rekordbeschäftigung zurück: Ihre Konsumausgaben sanken um 0,2 Prozent, während der Staat 0,1 Prozent mehr konsumierte.
Die Bundesbank geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft ihre Schwächephase spätestens im Frühjahr beendet. Die Aussichten hatten sich zuletzt aufgehellt. Der Ifo-Index, der als zuverlässiger Frühindikator gilt, stieg zuletzt vier Monate in Folge. Für 2012 rechnen die meisten Experten mit einem Wachstum von etwa einem halben Prozent. 2011 waren es noch drei Prozent. Als größtes Konjunkturrisiko gilt die anhaltende Schuldenkrise in den Euro-Ländern, in die 40 Prozent der deutschen Exporte gehen.
Quelle: ntv.de, rts