Wirtschaft

Erneut Kurseinbrüche am Golf Dubai-World-Sanierung dauert

Dicke Minuszeichen an den arabischen Aktienmärkten.

Dicke Minuszeichen an den arabischen Aktienmärkten.

(Foto: REUTERS)

Die Sanierung des angeschlagenen Staatskonzerns Dubai World wird nach Einschätzung der Regierung des Emirats länger als ein halbes Jahr dauern. In den kommenden sechs Monaten werde man sich auf die Schuldenlage des Unternehmens konzentrieren, sagte der Finanzchef des Emirats, Abdulrahman al-Saleh, dem Fernsehsender Al-Arabia.

Der Konzern habe aber genug Mittel, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die Regierung werde den Konzern "als Eigentümer" unterstützen. Details nannte Al-Saleh nicht. Es sei zu früh, über Kapitalspritzen für Dubai Worlds Baukonzern Nakheel zu reden. Dubai selbst sollte in der Lage sein, den Anleihenmarkt bei Bedarf anzuzapfen. Das Emirat hat ein Programm zur Ausgabe weiterer Staatsanleihen aufgelegt.

Dubai World verhandelt mit betroffenen Banken über einen neuen Termin zur Begleichung der Schulden über 3,5 Milliarden US-Dollar, die eigentlich am 14. Dezember fällig wären. Laut "Financial Times" ist ein entscheidender Punkt der Verhandlungen der Umgang mit einer Anleihe nach islamischen Recht, einem sogenannten Sukuk, die von Nakheel ausgegeben worden war.

Nakheel hat einem Medienbericht zufolge im ersten Halbjahr Milliardenverluste angehäuft. In den ersten sechs Moanten habe sich ein Minus von umgerechnet 3,65 Milliarden Dollar (13,4 Milliarden Dirham) ergeben, berichtete die Agentur Bloomberg. Grund seien sinkende Umsätze sowie Abschreibungen auf Grund und Immobilien. Nakheel hatte dem Bericht zufolge im Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Gewinn von 2,65 Milliarden Dirham gemacht. Der Umsatz sank demnach um 78 Prozent auf 1,97 Milliarden Dirham.

Bei einem ersten Treffen wurde aber keine Einigung bekanntgegeben. Zu den Gläubigern zählen Standard Chartered, HSBC, Lloyds, die Royal Bank of Scotland, Abu Dhabi Commercial Bank und Emirates NBD.

Die Kreditkrise von Dubai World hat die arabischen Aktienmärkte indes weiter fest im Griff. I n Dubai und Abu Dhabi brachen die Kurse erneut ein . In Dubai gab der Index um sechs Prozent nach, in Abu Dhabi um drei Prozent.

Fall für den IWF

Unterdessen will der Internationale Währungsfonds (IWF) die Krise um Dubai World genauer unter die Lupe nehmen. Eine Abordnung des IWF solle in den kommenden Wochen in das Golfemirat reisen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Probleme untersuchen, sagte der zuständige Direktor für den Nahen Osten und Zentralasien, Masud Ahmed.

Die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Dubai gehört, benötigten aber keine finanzielle Hilfe, um die Krise zu bewältigen. Der Golfstaat habe genug eigene Mittel, sagte Ahmed. Gleichwohl würden die Probleme um Dubai World den Aufschwung in dem einstigen Boom-Land voraussichtlich bremsen.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen