Wirtschaft

Führungsgerangel geht weiter EADS baut Rüstung um

Ein Airbus A330 Multi Role Tanker Transport (MRTT).

Ein Airbus A330 Multi Role Tanker Transport (MRTT).

(Foto: Reuters)

Europas größter Luftfahrtkonzern EADS steht vor einer grundlegenden Restrukturierung seiner Rüstungssparte. Angeblich will Spartenchef Zoller das Militär- und Sicherheitsgeschäft weltweit neu aufstellen. Unterdessen geht der Machtkampf zwischen Franzosen und Deutschen im Konzern weiter.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS plant einem Bericht zufolge angesichts schrumpfender Wehrausgaben einen grundlegenden Umbau seiner Rüstungssparte. Damit solle das Militär- und Sicherheitsgeschäft weltweit neuaufgestellt und vor allem die Kosten gedrückt werden, schreibt die "Financial Times Deutschland" (FTD). Die Sparte, die seit vergangenem Herbst Cassidian heißt, machte 2009 rund 5,4 Mrd. Euro Umsatz und beschäftigt weltweit rund 28.000 Menschen. Eine Sprecherin sagte der "FTD", es seien im Zuge eines 2011 startenden Umbau- und Optimierungsprogramms allerdings noch keine konkreten Entscheidungen gefallen.

Machtgerangel hält an

Der Vorstoß Lagardères kommt früh. Die Verwaltungsräte laufen erst MItte 2012 aus.

Der Vorstoß Lagardères kommt früh. Die Verwaltungsräte laufen erst MItte 2012 aus.

(Foto: Reuters)

Unterdessen droht bei EADS der Zeitung zufolge erneut ein Machtkampf zwischen Deutschen und Franzosen. Der Medienunternehmer und Miteigentümer Arnaud Lagardère beharrt darauf, 2012 wie geplant den Vorsitz im mächtigen EADS-Verwaltungsrat zu übernehmen, den derzeit Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber innehat. Laut "FTD" mehren sich bei EADS aber derzeit die Stimmen, die Verträge der Führungsspitze zu verlängern, um Unruhe zu vermeiden. Arnaud Lagardère spielt eine Schlüsselrolle bei EADS, sein Vater Jean-Luc hatte zusammen mit Daimler den Konzern vor gut einem Jahrzehnt ins Leben gerufen, allerdings überlegte der Sohn auch schon seine Anteile zu verkaufen.

Neben Uebber haben der Franzose Louis Gallois als Vorstandschef und der Deutsche Thomas Enders als Chef der wichtigsten Konzerntochter Airbus derzeit die entscheidenden Positionen bei EADS/Airbus inne. Bei EADS ist festgelegt, dass bei einem Franzosen als Vorstandschef der Verwaltungsratsvorsitz mit einem Deutschen besetzt sein muss und umgekehrt. Bereits in der Vergangenheit hatte es immer wieder Streit um die Vorherrschaft bei dem europäischen Konzern gegeben.

Quelle: ntv.de, dpa

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