Wirtschaft

Neue Preise für Erdgas aus Russland Eon einigt sich mit Gazprom

Jeder Kaufmann weiß: Der Gewinn liegt im Einkauf.

Jeder Kaufmann weiß: Der Gewinn liegt im Einkauf.

(Foto: dpa)

Durchbruch für Eon: Nach jahrelangem Tauziehen einigt sich der deutsche Energieversorger mit dem russischen Rohstoffkonzern Gazprom auf günstigere Preise bei langfristigen Gaslieferverträgen. Die Abmachung gilt rückwirkend. Der Kurs der Eon-Aktie schnellt ins Plus.

Der größte deutsche Energiekonzern Eon hat sich mit dem Rohstoffriesen Gazprom auf günstigere geeinigt und daraufhin seinen Geschäftsausblick kräftig angehoben.

"Mit den Vereinbarungen festigen wir unsere langjährige erfolgreiche Partnerschaft mit Gazprom", erklärte Konzernchef Johannes Teyssen. Mit dem Abschluss der Verhandlungen mit Gazprom habe Eon nun die Preiskonditionen aller aktuell ölpreisgebundenen Mengen erfolgreich neu verhandelt.

"Diese Vereinbarung ist ein Kompromiss, der die derzeitigen Trends und Entwicklungen auf dem Gasmarkt berücksichtigt", sagte Gazprom-Export-Chef Alexander Medwedew.

Eon erhofft sich durch die neuen Verträge einen Gewinnsprung: Die Vereinbarung habe einen rückwirkenden Effekt bis zum vierten Quartal 2010, teilte das Unternehmen mit. Auf das Halbjahresergebnis 2012 habe die Einigung einen positiven Effekt von etwa einer Milliarde Euro.

Die neuen Verträge seien das Ergebnis langwieriger Verhandlungen, hieß es. Durch die Einigung werde nun auch das Schiedsgericht-Verfahren beendet, in dem sich die beiden Konzerne um den Gaspreis gestritten hatten.

Für das Gesamtjahr erwartet Eon nun einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 10,4 bis 11,0 Mrd. Euro. Bislang hatte der Konzern 9,6 bis 10,2 Mrd. Euro angepeilt.

Der für die Dividende maßgebliche nachhaltige Konzernüberschuss werde zwischen 4,1 und 4,5 Mrd. Euro betragen, hieß es bei Eon. Bislang hatte der Dax-Konzern hier einen Korridor zwischen 2,3 bis 2,7 Mrd. Euro angepeilt.

Eon hat damit seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nahezu verdoppelt. Beim Konzernüberschuss wirken sich dem Konzern zufolge Einmaleffekte im Steuer- und Zinsergebnis sowie eine insgesamt geringere Steuerquote auf das Betriebsergebnis des Konzerns besonders positiv aus.

Ein Problem weniger

Der Durchbruch in den seit Jahren andauernden Verhandlungen kam bei Anlegern gut an: Der Kurs der Eon-Aktie drehte nach Bekanntgabe der Nachricht ins Plus und notierte anschließend bis zu drei Prozent fester bei 17,87 Euro.

Eon leidet wie die übrigen "großen Vier" großen Stromerzeuger Deutschlands unter den Auswirkungen der Energiewende mit dem vollständigen Atomausstieg. In der Bilanz für das Jahr 2011 musste .

Der deutsche Energiekonzern war durch den Fall der Gaspreise auf den Spotmärkten in den vergangenen Jahren bei gleichzeitig hohen Gasbezugspreisen aus langfristigen Verträgen mit seinen Gas-Geschäften in Schwierigkeiten geraten. Die Tochterfirma Eon Ruhrgas hatte deshalb im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 700 Mio. Euro wegstecken müssen.

Quelle: ntv.de, AFP/DJ/dpa/rts

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