Wieder Ärger mit Hastor? Eklat im Insolvenzfall Alno
21.08.2017, 01:14 Uhr
Ruhig wird es um Alno nicht.
(Foto: picture alliance / Felix Kästle/)
Alno meldet im Juli Insolvenz an. In Eigenregie will der Küchenhersteller wieder auf die Beine kommen. Doch offenbar verfolgt ein bosnischer Investor einen anderen Plan.
Im Insolvenzfall Alno ist es offenbar zu einem Eklat zwischen dem Küchenhersteller und dem bosnischen Investor Hastor gekommen, der sich im vergangenen Jahr schon mit Volkswagen angelegt hatte. So wurde von der Geschäftsführung des Stuttgarter Hausgeräteherstellers Bauknecht, einem Alno-Lieferanten, ein Schreiben mit brisantem Inhalt an Aufsichtsräte, Vorstände, Insolvenzsachwalter von Alno und Sanierungsberater verschickt, in dem der Hauptgesellschafter Tahoe der Investorenfamilie Hastor angegriffen wird, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Es seien ausdrückliche Zahlungszusagen des Vorstands von Alno und einzelner Aufsichtsratsmitglieder "wiederholt" nicht eingehalten worden.
"Seit Übernahme der Kontrolle durch Prevent hat die Geschäftsleitung der Alno AG immer wieder Zusagen über die Bezahlung der Forderungen aus dem Liefervertrag gebrochen, während zugleich, wie uns bekannt ist, noch kürzlich Mitglieder des Aufsichtsrates dem Vorstand Anweisungen gegeben haben, beispielsweise Anwaltskosten des Hauptgesellschafters zu bezahlen und Zinszahlungen zu genehmigen, aber gleichzeitig Lieferantenzahlungen zurückzuhalten", , heißt es in dem Schreiben, dass der Zeitung vorliegt.
Im Schreiben wird dem Blatt zufolge die Sorge angeführt, dass die Insolvenz der Alno AG aufgrund der angeordneten Eigenverwaltung federführend von Vertretern des Hauptgesellschafters oder ihm nahestehender Personen gesteuert würden. Nicht nur Bauknecht habe die Befürchtung, dass hier eine Sanierung der Alno-Gruppe einseitig "auf dem Rücken der Gläubiger" versucht werden solle.
Alno hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet. Der Aktienkurs war daraufhin abgestürzt. Hastor ist auch am Autozulieferer Grammer beteiligt. Dieser hatte sich auf Druck der Investoren mit VW angelegt und einen Machtkampf in der Autobranche ausgelöst.
Quelle: ntv.de, bad