Drei Länder sind Treiber Europas Automarkt wächst kräftig
21.11.2023, 09:38 Uhr Artikel anhören
Der Gesamtmarkt aus EU, der Freihandelszone EFTA und Großbritannien verzeichnete im Oktober das 15. Plus in Folge.
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Mehr als 850.000 Autos gehen im Oktober neu auf Europas Straßen. Auf Jahressicht ein deutliches Plus. Vor allem in drei Ländern greifen die Verbraucher wieder stärker zu. Absatzprobleme hat derweil vor allem die Marke Volkswagen.
Der europäische Automarkt ist im Oktober dank deutlicher Steigerungen in drei großen Automärkten kräftig gewachsen. Für das Plus sorgten vor allem Frankreich, Italien und Spanien, wo die Zulassungen jeweils um rund ein Fünftel zulegten. Im Oktober wurden 855.484 neue PKW an die Kundinnen und Kunden übergeben und damit 14,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Herstellerverband ACEA in Brüssel mitteilte. Seit Jahresbeginn summiert sich der Zuwachs somit auf 16,7 Prozent. Insgesamt rollten fast 8,8 Millionen Autos von den Höfen der Verkäufer.
Zusammen mit der Freihandelszone EFTA und Großbritannien legten die Verkäufe um 14,1 Prozent auf mehr als eine Millionen PKW zu, wie es bei ACEA weiter hieß. Damit war der vergangene Monat der 15. Wachstumsmonat in Folge. In den Monaten Januar bis Oktober summierten sich die Zuwächse auf 16,7 Prozent auf rund 10,7 Millionen PKW.
"Das Marktwachstum in der EU hält zwar an, aber zum einen liegen wir weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau, zum anderen sind die Aussichten alles andere als rosig", sagte Constantin Gall, Mobilitätsexperte der Beratungsgesellschaft EY. Geopolitische Spannungen, die schwache Konjunktur und hohe Finanzierungskosten dürften 2024 ihm zufolge für Zurückhaltung beim Autokauf sorgen. Um den Absatz anzukurbeln, bleibe den Herstellern der Griff zur Preisschraube. "Die Kunden können sich freuen: Es gibt wieder Rabatte."
Marktführer VW schwächelt bei Kernmarke
Am stärksten wachsen EU-weit seit Jahresbeginn die Zulassungen von reinen Elektroautos. Der Marktanteil der batteriebetriebenen Stromer lag in den Monaten Januar bis Oktober bei 14 Prozent. Im Oktober überholten die Elektroautos auf Jahressicht auch erstmals den Dieselantrieb, der seit geraumer Zeit mit Rückgängen zu kämpfen hat.
Die deutschen Premiumhersteller konnten die Verkäufe im Oktober teils deutlich steigern, angeführt von den Marken Audi (19,2 Prozent), BMW (18,8 Prozent) und Mercedes (9,9 Prozent). Der Sportwagenhersteller Porsche kam sogar auf ein Plus von 53,1 Prozent. Bei der Marke Volkswagen sackten die Neuzulassungen im Oktober dagegen im Vorjahresvergleich um 5,3 Prozent ab.
Der Konzern Volkswagen blieb indes Marktführer und kam mit seinen Marken im Monat auf einen Anteil von rund einem Viertel. Die Rivalen Stellantis (gut 18 Prozent) und Renault (gut 11 Prozent) lagen dahinter. BMW verzeichnete einen Marktanteil von fast sieben Prozent, Mercedes-Benz knapp sechs Prozent. Der US-Elektroautopionier Tesla steigerte seinen Anteil bei 1,7 Prozent auf mehr als das Doppelte.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ