Wirtschaft

Dossier: Wohin geht der Goldpreis? Experten streiten über Rally

Es ist ein bewegtes Jahr für den Goldpreis.

Es ist ein bewegtes Jahr für den Goldpreis.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der sichere Hafen ist verwaist, der sichere Hafen wird wieder angesteuert: Der Goldpreis muss in diesem Jahr einige Richtungswechsel verkraften. Der Höhenflug nach der US-Notenbankentscheidung überzeugt Analysten nicht. Sie warten noch auf die Goldbullen.

70 Dollar an einem Tag. Im Umfeld der Fed-Entscheidung nicht aus ihrer ultraexpansiven Geldpolitik auszusteigen, kletterte der Goldpreis ordentlich nach oben. 1.368 Dollar war die Feinunze am Tag nach der Rede von Ben Bernanke wert und ein Ende der Fahnenstange schien noch nicht erreicht zu sein.

Was die Anleger in das Gold treibt, ist die Sorge, dass das Gelddrucken der Notenbank früher oder später zu einem Anstieg der Inflation führen wird, und dagegen gilt Gold gemeinhin als Absicherungsinstrument. "Mehr Stimuli und Bondkäufe bedeuten mehr langfristige Inflationsrisiken", fasst Marktstratege Chris Gaffney von EverBank Financial zusammen. Zudem ist mit der expansiven Geldpolitik auch ein niedriges Zinsniveau verbunden, was vermeintlich sichere Anlagealternativen wie beispielsweise Staatsanleihen vergleichsweise weniger attraktiv macht.

So beeindruckend das Kursplus am Tag nach der Fed allerdings auch ausgefallen ist, schaut man sich die Entwicklung des Goldpreises seit Jahresbeginn an, erscheint es in einem anderen Licht. Zu Beginn des Jahres kostete das Gold noch 1.658 Dollar, um dann immer billiger zu werden. Andererseits - mit knapp 1.370 Dollar hat sich der Goldpreis von seinem Jahrestief Ende Juni wieder um gut 15 Prozent erholt.

Kurzfristig könne es dessen ungeachtet aber noch einmal nach oben gehen mit dem Goldpreis. Ein Impuls dafür könne von der an Brisanz gewinnenden Debatte um die in den USA drohende Schuldenobergrenze ausgehen. Zum Jahresende erwartet Goldman den Goldpreis bei 1.300 Dollar. Allerdings hatte Goldman-Experte Jeffrey Currie vor kurzem noch gewarnt, dass kurzfristig auch ein Goldpreis unter 1.000 Dollar nicht auszuschließen wäre.

Quelle: ntv.de, sla/DJ

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