Wirtschaft

Branchenverband jubelt Export knackt Billionen-Marke

Autos zählen unverändert zu den deutschen Exportschlagern.

Autos zählen unverändert zu den deutschen Exportschlagern.

(Foto: Reuters)

Die kräftige Erholung der Weltwirtschaft beschert den deutschen Exporteuren einen Umsatzrekord. Nach Branchenberechnungen setzen die Unternehmen mit ihren Ausfuhren 2011 erstmals mehr als eine Billion Euro um. Ein Teil dieses Erfolges geht jedoch auf das Konto stark steigender Preise, die den Unternehmen das zusätzlich eingenommene Geld gleich wieder aus der Tasche ziehen.

Der deutsche Export bleibt weiter das Rückgrat des konjunkturellen Aufschwungs. Erstmals knackt die Außenwirtschaft nach Berechnungen des Groß- und Außenhandelsverbandes (BGA) in diesem Jahr die magische Marke von einer Billionen Euro Umsatz, sagte Verbandspräsident Anton Börner der "Rheinpfalz". 2008 waren die Ausfuhren noch knapp unter dieser Marke geblieben.

Neben den guten Absatzmöglichkeiten der Exportwirtschaft im Zuge der kräftig anziehenden Weltwirtschaft schlagen sich in dieser Erfolgsmeldung jedoch auch die steigenden Preise nieder. So sind nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes die Ausfuhrpreise zuletzt um 5,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Deutlich stärker zogen hingegen die Einfuhrpreise an, die im Jahresvergleich um 11,9 Prozent zulegten. Vor allem die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise verteuern die Produktion. Damit stehen hinter steigenden Exportumsätzen auch höhere Rechnungen der Zulieferer. Die Umsatzstatistik wird durch ein steigendes Preisniveau aufgebläht, ohne echten wirtschaftlichen Vorteil mit sich zu bringen.

Mehr vom Kuchen

Die heimischen Exporteure können den Zahlen des BGA zufolge ihren Weltmarktanteil in diesem Jahr von gut neun Prozent auf 9,5 Prozent ausbauen. Deutschland sei es gelungen, trotz zunehmender Wettbewerber den "angestammten" Anteil am globalen Markt zu verteidigen, so der BGA. Den deutschen Außenhandelsüberschuss bezifferte Börner für das laufende Jahr mit 143 Mrd. Euro. Deutschland importiere weiterhin Vorprodukte aus den Ländern der Europäischen Union und werde damit auch seiner Rolle als Konjunkturlokomotive der Staatengemeinschaft gerecht.

Dennoch gibt es nach Einschätzung des Präsidenten des Branchenverbandes in diesem Jahr erhebliche Risikofaktoren. 2011 werde ein "überdurchschnittliches, aber keineswegs sorgenfreies Jahr". So gingen von den Unruhen in Nordafrika und den Folgen der Reaktorkatastrophe in Japan Unsicherheiten für die Energieversorgung in Deutschland aus. Auch die Schulden- und Vertrauenskrise in der EU sei keineswegs ausgestanden. Weiterhin belasteten die steigenden Importpreise die deutschen Unternehmen und führten zu zunehmenden Inflationsdruck.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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