Wirtschaft

"Ausstieg aus Notfallpolitik" Fed-Mann verlangt Zinserhöhung

Die US-Notenbank Fed hat zwar ihr niedriges Zinsniveau beibehalten, aber der Chef der Fed Kansas City, Hoenig, gibt keine Ruhe. Er fordert ein Ende der Nullzinspolitik. Noch ist Hoenig mit seiner Meinung im Fed-Offenmarktausschuss isoliert.

Einsamer Rufer: Thomas Hoenig.

Einsamer Rufer: Thomas Hoenig.

(Foto: REUTERS)

Der Präsident der Federal Reserve Bank von Kansas City, Thomas Hoenig, hat seine Ablehnung gegenüber dem gegenwärtigen Nullzinsversprechen der US-Notenbank bekräftigt und für höhere Leitzinsen plädiert. "Wir müssen aus der Notfallpolitik aussteigen, die Zinsen langsam und bewusst abheben", forderte Hoenig in Lincoln/ Nebraska. Der Zielsatz für die Fed Funds Rate müsse wieder in Einklang mit der langsamen Wirtschaftserholung gebracht werden. Auch weitere Maßnahmen zur quantitativen Lockerung lehnte Hoenig erneut ab.

Der Fed-Offenmarktausschuss (FOMC) hatte den Leitzins auf dem Rekordtief von 0 bis 0,25 Prozent zu belassen. Hoenig hatte dagegen gestimmt. Das Gremium bekräftigte, den geldpolitischen Schlüsselsatz "für längere Zeit auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau" zu lassen. Zudem wurde vereinbart, angesichts eines schwachen Arbeitsmarkts und wachsender Sorge über die konjunkturellen Aussichten die Erträge von hypothekenbesicherten Wertpapieren sowie Schuldverschreibungen der staatlichen Hypothekenfinanzierer im Fed-Portfolio wieder in Treasurys anzulegen, um den Wertpapierbestand konstant zu halten.

1,0 Prozent gefordert

Hoenig hatte vor neuen Finanzungleichgewichten gewarnt. Er fürchtet eine Einengung des Handlungsspielraums der Fed. Er stimmte auch gegen den Beschluss, das aufgeblähte Fed-Portfolio nicht automatisch schrumpfen zu lassen.

Der Präsident der Kansas City-Fed sprach sich bei seiner Rede für eine Anhebung des Leitzinses auf 1,0 Prozent aus. Anschließend müsse eine Zwischenbilanz der Wirtschaftsentwicklung gezogen werden, worauf dann ein weiterer Zinsschritt auf 2,0 Prozent folgen könne.

Hoenig teile zwar die Meinung des Offenmarktausschusses, dass der Leitzins akkommodierend sein müsse. Dem stehe aber eine leichte Straffung nicht im Wege, betonte er. Die Konjunkturindikatoren seien zwar "gemischt" und "bei weitem nicht zufriedenstellend", doch sei "der Trend positiv" und im weiteren Jahresverlauf eine Wachstumsrate von drei Prozent möglich.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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