Wirtschaft

"Energiesicherheit für Europa" Festakt für Ostsee-Gaspipeline

Dmitri Medwedew beim Festakt.

Dmitri Medwedew beim Festakt.

(Foto: REUTERS)

Der Baubeginn der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream ist mit einem offiziellen Festakt begangen worden. Russlands Präsident Dmitri Medwedew schrieb "Viel Glück" auf eine Röhre, bevor zwei der Leitungssegmente in der russischen Ostseebucht von Portowaja nahe der Stadt Wyborg miteinander verschweißt wurden. Die neue Gaspipeline werde Europa Energiesicherheit zu "angemessenen und zumutbaren Preisen" verschaffen, sagte Medwedew.

Die rund 1220 Kilometer lange Leitung soll ab Ende 2011 Erdgas von Wyborg bis nach Lubmin an der deutschen Ostseeküste befördern und die Versorgungssicherheit Europas verbessern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hob in einer Videobotschaft das große wirtschaftliche Potenzial des Projekts hervor. Ihr Vorgänger Gerhard Schröder (SPD), der dem Aktionärsausschuss des Betreiberkonsortiums Nord Stream vorsitzt, sagte, es seien 100 Mio. Euro ausgegeben worden, um die Auswirkungen der Rohrleitung auf die Umwelt "minimal" zu halten.

Umweltbedenken bleiben

Umweltschützer hatten vor dem Riesenprojekt unter der Ostsee gewarnt. Die in einer Wassertiefe von bis zu 210 Metern auf dem Meeresboden verlegte Rohrleitung durchquert die Wirtschaftszonen von fünf Ostsee-Anrainerstaaten: Russland, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland.

Gespeist werden soll die Pipeline laut Nord Stream von westsibirischen Erdgasfeldern. Die Röhre besteht aus zwei Strängen. Der erste soll bis Ende 2011 fertiggestellt sein, der zweite 2012. Beide Leitungen können zusammen bis zu 55 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr transportieren. Das entspricht laut Nord Stream etwa elf Prozent des prognostizierten Erdgas-Verbrauchs der EU im Jahr 2030.

Beteiligt an dem internationalen Bau- und Betreiberkonsortium Nord Stream sind neben dem russischen Gaskonzern Gazprom auch der deutsche Energiekonzern Eon Ruhrgas, die BASF-Tochter Wintershall sowie die niederländische Gasunie.

Quelle: ntv.de

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