Wirtschaft

Auftragslage ist mau Firmen drosseln Produktion

Fertigung von Waschmaschinen bei der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Nauen (Brandenburg).

Fertigung von Waschmaschinen bei der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Nauen (Brandenburg).

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einem starken Mai folgt ein schwacher Juni: Die Produktion im produzierenden Gewerbe Deutschlands geht wie erwartet zurück, wobei die Erzeugung von Investitionsgütern besonders schwach ist. Damit dürfte die gesamte Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich an Fahrt verloren haben.

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im Juni zurückgefahren. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums stellten die Unternehmen 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat. Analysten hatten mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet. Im Mai hatte es noch ein Plus von 1,7 Prozent gegeben. Im gesamten zweiten Quartal sank die Produktion um 0,2 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn.

Das Ministerium bezeichnete die Entwicklung als "immer noch relativ robust". Es betonte aber, wegen der mauen Auftragslage blieben die Aussichten für die Industrieproduktion vorerst verhalten.

Bergab ging es auch bei der , deren Betriebe ihren Ausstoß um 1,0 Prozent drosselten. Die Hersteller von Konsumgütern meldeten ein Minus von 0,9 Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern wie Chemikalien oder Stahl sackte nur leicht um 0,3 Prozent. Die Produzenten von Maschinen, Geräten und anderen Investitionsgütern stellten 1,6 Prozent weniger her.

Die Energieversorger hingegen erhöhten ihre Leistung um 1,2 Prozent. Am Bau sank die Produktion um 2,0 Prozent. Die Branche profitiert nach Ministeriumsangaben aber vom günstigen Umfeld. Niedrige Zinsen und der Run auf Immobilien haben dem Wohnungsbau in der Schuldenkrise mächtig Auftrieb verliehen.

Die gesamte Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal deutlich an Fahrt verloren haben. Stieg das Bruttoinlandsprodukt zum Jahresanfang noch um 0,5 Prozent, so dürfte es zwischen April und Juni Experten zufolge nur noch ein Plus von rund 0,2 Prozent gegeben haben. Dass die Industrie immer mehr unter Schuldenkrise und globaler Konjunkturabkühlung leidet, zeigt das maue Neugeschäft: Die Aufträge sanken im Juni um 1,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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