Probleme im Luftraum über Europa Fitch bewertet die Asche
25.05.2011, 07:30 Uhr
Mit den Augen der Nasa: Die Schmauchspuren des Grimsvötn aus dem All.
(Foto: AP)
Gut ein Jahr nach dem Asche-Chaos im internationalen Flugverkehr treiben erneut Partikel aus einem isländischen Vulkan in den europäischen Luftraum. Anleger reagieren nervös: Die Kurse mancher Airline-Aktie scheinen sich mit dem Wetterbericht zu bewegen. Experten der Ratingagentur Fitch halten dagegen: Ihrer Meinung nach ist die Gefahr einer finanziellen Katastrophe deutlich geringer als im Vorjahr.

Selektive Flugverbote: Diesmal fühlen sich Piloten, Ingenieure, Meteorologen und Flugsicherung besser auf die Aschewolke vorbereitet.
(Foto: REUTERS)
Trotz des jüngsten Ausbruchs des Vulkan Grimsvötn auf Island werden sich die europäischen Fluggesellschaften nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch weiter erholen.
Die finanziellen Auswirkungen wegen der isländischen Aschewolke dürften begrenzt sein, teilte die Ratingagentur mit. Die europäischen Airlines seien derzeit im Vergleich zu April 2010 in einer besseren Verfassung. Vor 14 Monaten hatte die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull ein Flugchaos ausgelöst.
Keine neue Branchenkrise
Wochenlange Behinderungen im Flugverkehr und die sechstägige Vollsperrung des europäischen Luftraums hatten zu erheblichen finanziellen Einbußen geführt. Vereinzelt waren sogar Rufe nach staatlicher Unterstützung laut geworden.
Im schlimmsten Fall könnte die Aschewolke für die gesamte Industrie laut Fitch zu täglichen Umsatzausfällen von rund 150 Mio. Euro führen. Die Experten stützten sich dabei auf allgemein zugängliche Daten: Dies sei der Wert, der im vergangenen Jahr für die Flugausfälle von dem Dachverband der Fluggesellschaften, International Air Transport Association (IATA), berechnet worden sei. Zur wahrscheinlichen Dauer und der Intensität des Ausbruchs konnte Fitch keine Einschätzung abgeben.
Fitch rechnet diesmal allerdings generell mit geringeren Ausfällen durch die Aschewolken, da der europäische Flugverkehr besser koordiniert sei. Zudem versuchten die Fluggesellschaften, Flugausfälle zu minimieren.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa