Zweiter Anlauf nach Rechtsstreit Fluglotsen wollen streiken
07.08.2011, 18:19 UhrIm Tarifstreit der Fluglotsen will die Gewerkschaft der Flugsicherung in den kommenden Tagen einen neuen Anlauf für einen Streik unternehmen. Damit wollen sie mitten in der Urlaubszeit den Flugverkehr lahmlegen. Einen Termin nennen die Lotsen bislang nicht, wollen die Öffentlichkeit aber mit mindestens 24 Stunden Vorlauf informieren.
Flugreisende müssen in der kommenden Woche mit massiven Behinderungen rechnen. Im Tarifkonflikt der Fluglotsen erneuerte die Gewerkschaft ihre Streikdrohung. Der Ausstand werde mit einem Vorlauf von 24 Stunden angekündigt, bekräftigte Verhandlungsführer Dirk Vogelsang. Ein entsprechendes Vorgehen hatte die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) bereits am vergangenen Freitag angekündigt. Laut Vogelsang steht der Tag des Ausstandes bereist fest, verraten wollte er ihn aber nicht. Wegen des angekündigten 24-Stunden-Vorlaufs ist der Montag aber auszuschließen.
In der vergangenen Woche hatte die GdF ein erneutes Gesprächsangebot der bundeseigenen Deutschen Flugsicherung abgelehnt, weil es nicht mit einer verbesserten Offerte verknüpft war. Ein für Donnerstag geplanter Lotsenstreik war aber kurzfristig abgesagt worden, nachdem das Arbeitsgericht Frankfurt den Ausstand untersagt hatte.
Wegen der Streikpläne mitten in der Urlaubszeit wurden die Lotsen von der Luftfahrt- und Tourismusbranche heftig kritisiert. Ein Streik könnte noch abgewendet werden, wenn die Arbeitgeber die Schlichtung einberufen. Während dieser Vermittlung gibt es eine Friedenspflicht. Die GdF fordert für die mehr als 5000 Tarifbeschäftigten der Flugsicherung, darunter rund 1900 Fluglotsen, 6,5 Prozent mehr Geld und mehr Einfluss auf Strukturen und Personalentscheidungen.
Quelle: ntv.de, nne/dpa