Wirtschaft

Ausstand ab Montag möglich Fluglotsen wollen streiken

Die deutschen Fluglotsen machen im Tarifstreit Ernst. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) beschließt den Ausstand für die kommende Woche, ohne allerdings einen genauen Termin zu nennen. Nur ein Weg in die Schlichtung durch die Deutsche Flugsicherung kann den Streik noch abwenden.

Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt.

Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt.

(Foto: dpa)

Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat für kommende Woche einen Streik beschlossen. Ab Montag 0.00 Uhr könne es überall in Deutschland einen Arbeitskampf geben, den genauen Termin und Ort werde man aber erst 24 Stunden vorab bekanntgeben, sagte GdF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang nach einer Sitzung des Bundesvorstandes. Zum Umfang machte er keine Angaben. Die Deutsche Flugsicherung könnte den Arbeitskampf noch abwenden, indem sie die Schlichtung anruft.

GdF-Sprecher Bernd Bockstahler hatte zuvor erklärt, es werde derzeit "auf keinen Fall" einen flächendeckenden Streik geben. Vielmehr werde eine Region mit einem oder maximal zwei Flughäfen ausgesucht, wobei diese nicht unbedingt klein sein müssten. Vogelsang machte dazu keine Angaben. Jedoch werde man die Verhältnismäßigkeit des Streiks "peinlich genau beachten." Jeder Reisende, der kommende Woche einen Flug plane, müsse aber wissen, dass es ein Risiko gebe.

Wenn die Deutsche Flugsicherung eine Schlichtung beantragt, wären die Streikpläne zunächst vom Tisch. Dann würde eine mehrwöchige Friedenspflicht gelten, damit ein Vermittler eine Lösung suchen kann. Erst wenn dieses Schlichtungsverfahren scheitert, könnten die Fluglotsen streiken.

Streikplanungen stehen bereits

Die Flugsicherung ließ zunächst offen, ob sie ein Schlichtungsverfahren einleiten wird. GdF-Sprecher Bockstahler zeigte sich überzeugt, dass die Flugsicherung diesen Weg gehen werde. Theoretisch können die Fluglotsen einen Großteil des Luftverkehrs zum erliegen bringen, ein Viertel des Betriebs muss aber immer aufrechterhalten werden.

In dem Tarifkonflikt geht es nicht um die Bezahlung, sondern um die Arbeitszeiten der Fluglotsen, die je nach Belastung variieren. Die Gewerkschaft hat rund 3200 Mitglieder. Bereits in der vergangenen Woche hatte der GdF-Bundesvorstand sich grundsätzlich für Streiks ausgesprochen. Er arbeitete die genauen Planungen aus, die aber zunächst geheim bleiben sollten. Damit will die Gewerkschaft verhindern, dass sich der Arbeitgeber auf den Streik vorbereiten und dessen Folgen abmildern kann.

Unabhängig von den Fluglotsen hatten zuletzt die Piloten der Deutschen Lufthansa mit Streiks gedroht. Dort soll nun aber eine Schlichtung beginnen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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