Wirtschaft

Wirtschaftsfaktor Wiederaufbau Flut belebt ostdeutsche Konjunktur

Aufräumen in Meißen: Das Hochwasser wird nach Ansicht von Experten die Konjunktur beleben.

Aufräumen in Meißen: Das Hochwasser wird nach Ansicht von Experten die Konjunktur beleben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bruttoinladsprodukt in Ostdeutschland wächst langsamer als im Bundesschnitt. Zusätzliche Impulse kommen durch die Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser. Vor allem der Bau profitiert. Wirtschaftsforscher rechnen insgesamt mit milliardenhohen Zusatzausgaben

Die Wirtschaft in den neuen Ländern wird in diesem und im kommenden Jahr langsamer wachsen als in Gesamtdeutschland. Insgesamt werde die Konjunktur 2013 um 0,4 und nächstes Jahr um 1,6 Prozent zulegen, teilte das Ifo-Institut Dresden mit. Bundesweit rechnen die Experten derweil mit einem Plus von 0,6 und 1,9 Prozent. "Die Entwicklung wird im wesentlichen von der robusten Binnenkonjunktur getragen", sagte Joachim Ragnitz, Vize-Chef des Ifo in der sächsischen Landeshauptstadt.

Allerdings wird die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts nicht vollständig auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. "Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit wird mit der größeren konjunkturellen Dynamik aller Voraussicht nach nicht Schritt halten", hieß es. Die Firmen würden erhöhtem Produktionsbedarf auch mit Überstunden und dem Ausschöpfen von Produktivitätsreserven begegnen. Als dämpfend werten die Experten "vergleichsweise hohe Tarifabschlüsse" und die demografische Entwicklung. "Für die ostdeutschen Unternehmen wird es demnach in Zukunft kostspieliger und schwieriger, freiwerdende Stellen neu zu besetzen", hieß es weiter.

Impulse werden in den kommenden Monaten auch von der Beseitigung der Flutschäden ausgehen. Davon dürfte nach Ansicht der Experten vor allem Bausektor profitieren. Darüber hinaus müssen Unternehmer und Privatleute neue Maschinen beziehungsweise Geräte anschaffen. Bis Ende 2014 gehe vom Wiederaufbau insgesamt eine zusätzliche Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern in Höhe von sechs Milliarden Euro aus. Von der Flut waren besonders die Länder Bayern, Sachsen-Anhalt und Sachsen betroffen.

Im vergangenen Jahre war die Wirtschaft in Ostdeutschland und Berlin um 0,5 Prozent gewachsen. Deutschlandweit belief sich das Plus auf 0,7 Prozent. Sachsen hatte sogar einen Rückgang der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen - die Abkühlung der Industriekonjunktur im zweiten Halbjahr 2012 machte vor allem jenen Ländern zu schaffen, die traditionell einen hohen Anteil Verarbeitendes Gewerbe besitzen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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