Job-Offensive mit Spritspar-Technik Ford bietet Verträge an
11.01.2013, 08:33 Uhr
Am Band bei Ford in Louisville, Kentucky: 12.000 neue Stellen will Ford bis 2015 schaffen.
(Foto: REUTERS)
Mit einem Signal der Zuversicht lenkt Ford Aufmerksamkeit im US-Arbeitsmarkt auf sich: Der Autobauer will wieder kräftig einstellen. Eine Trendwende dürfte Ford damit allerdings nicht auslösen. Ein Teil der Stellen soll an befristet Beschäftigte und Praktikanten gehen.
Der US-Autohersteller Ford schreibt für die Entwicklung neuer Modelle im laufenden Jahr 2200 neue Stellen aus. Gesucht würden etwa Ingenieure sowie Produktions- und IT-Fachleute, teilte Ford mit. Vor allem an spritsparenden Fahrzeugen sollten die neuen Kollegen tüfteln, sagte der Ford-Chef für Nord- und Südamerika, Joe Hinrichs. Einige der neuen Stellen will der zweitgrößte US-Autobauer mit befristet Beschäftigten und Praktikanten besetzen.
Wie viele andere US-Unternehmen versucht auch Ford, seine Wachstumsziele mit einer kleineren Belegschaft zu stemmen als vor der Krise. Trotzdem beschäftigt Ford in seinem Heimatmarkt inzwischen fast 14 Prozent mehr Fachkräfte als zum Höhepunkt der Rezession 2009.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mehr als 8100 neue Mitarbeiter eingestellt. Damit habe der Konzern eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft UAW bereits mehr als zur Hälfte erfüllt, erklärte Ford. Diese sehe vor, bis 2015 in den USA insgesamt 12.000 neue Stellen zu schaffen.
Größter PKW-Markt der Welt
Bei Ford lief es zuletzt wieder deutlich besser, der Konzern erzielte im Dezember den besten Absatz in diesem Monat seit 2006. Angesichts der Schuldenkrise in Europa mit ihren indirekten Auswirkungen auf die Kaufkraft und Anschaffungsneigung der Verbraucher gilt der Heimatmarkt USA derzeit als einer der wichtigsten Hoffnungsträger der gesamten Branche.
Diesseits des Atlantiks führte die Absatzflaute in Süd- und Westeuropa dagegen zu tiefen Einschnitten: Der Ford-Rivale GM stellt die Autoproduktion im Bochumer Werk seiner Tochter Opel ein. Ford selbst sorgte mit Schließungsplänen im belgischen Genk für Aufsehen.
Peking erwartet "nur" sieben Prozent
China dürfte zur Belebung der weltweiten Automobilproduktion zunächst wohl weniger beitragen als von manchem Hersteller erhofft: Der chinesische Automarkt kommt nur langsam wieder in Schwung. Im laufenden Jahr dürfte der Absatz um 7 Prozent zulegen, sagte Shi Jianhua, Vize-Generalsekretär der chinesischen Vereinigung der Automobilhersteller.
Das wäre das dritte Jahr in Folge, in dem der Automarkt nur im einen einstelligen Prozentbereich wächst. 2012 wurden 4,3 Prozent mehr Autos verkauft als im Vorjahr, 2011 lag das Plus bei lediglich bei 2,5 Prozent. Belastet wird die Branche von der Konjunkturabkühlung. Zudem bekamen die japanischen Hersteller die diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Ländern zu spüren. Unter den Autobauern aus Europa gilt China seit Jahren als der mit Abstand wichtigste Wachstumsmarkt.
Quelle: ntv.de, rts