Wirtschaftsweiser ganz optimistisch Franz sieht keine Rezession
26.12.2011, 20:08 Uhr
Die Funken fliegen in Deutschland auch im kommenden Jahr.
(Foto: dpa)
Hoffentlich irrt sich Wolfgang Franz nicht. Der Wirtschaftsweise erwartet für Deutschland im kommenden Jahr keine Rezession. Er nimmt sich in diesem Zusammenhang IWF-Chefin Lagarde vor, die vor einer Weltwirtschaftskrise gewarnt hatte. "Rezessionen lassen sich auch herbeireden", sagt Franz dazu.
Der Chef des Sachverständigenrates, Wolfgang Franz, blickt trotz der europäischen Schuldenkrise und des weltweiten Konjunkturabschwungs zuversichtlich in das neue Jahr. Die deutsche Wirtschaft werde 2012 zwar wohl nur um 0,5 Prozent wachsen, sagte Franz dem "Handelsblatt". In dem im November vorgelegten Jahresgutachten gingen die Wirtschaftsweisen noch von einer fast doppelt so hohen Zuwachsrate aus.
"Aber eine Rezession befürchte ich nicht - erst recht nicht eine so starke wie 2009, als das Bruttoinlandsprodukt um rund fünf Prozent absackte", sagte Franz weiter. Die Zahl der Beschäftigten sei so hoch wie nie, die Kapazitäten der Industrie seien besser ausgelastet als im langjährigen Durchschnitt, die Unternehmen seien gesund und zuversichtlich. "Deutschland geht es gut, noch jedenfalls", sagte der Chef der fünf Wirtschaftsweisen.
Scharfe Kritik übte Franz an der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), . Es sei zwar richtig, auf Risiken hinzuweisen, sagte Franz. "Aber Rezessionen lassen sich auch herbeireden. Frau Lagarde wäre wirklich gut beraten, bei ihrer Wortwahl zurückhaltender zu sein", warnte Franz, der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist.
Wenn die öffentliche Debatte anhalte, fürchteten viele Unternehmen, "dass irgendwann eine Kette von Bremsmanövern in Gang gesetzt wird". Investitionen würden zurückgestellt, die Personalpolitik würde vorsichtiger gestaltet - "und dann hätten wir möglicherweise eine Rezession", warnte Franz.
Quelle: ntv.de, DJ