Wirtschaft

Libyen und die Hypovereinsbank-Mutter Gaddafi legt bei Unicredit nach

Oktober 2008: Die Finanzkrise ist auf ihrem Höhepunkt. Bankaktien sind billig. Zu diesem Zeitpunkt beteiligt sich Libyen an der italienischen Unicredit, zu der auch die deutsche Hypovereinsbank zählt. Nun stockt das Land des Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi die Anteile weiter auf. In Italien wächst die Kritik.

Die Beteiligung Libyens an der Unicredit wird auch wegen Staatschef und Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi in Italien kritisch gesehen.

Die Beteiligung Libyens an der Unicredit wird auch wegen Staatschef und Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi in Italien kritisch gesehen.

(Foto: REUTERS)

Libyen hat italienischen Medienberichten zufolge sein Engagement bei der italienischen Großbank Unicredit ausgebaut. Wie die Mailänder Tageszeitung "Il sole 24 ore" unter Berufung auf die italienische Wertpapieraufsicht (Consob) berichtete, erhöhte Tripolis seinen Anteil an der Bank, zu der auch die deutsche Hypovereinsbank gehört, um 0,5 Prozent. Damit sei die staatliche Investmentgesellschaft"«Libyan Investment Authority" (LIA) nun mit 2,59 Prozentan Unicredit beteiligt.

Auch die Notenbank des von dem umstrittenen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi regierten Landes halte knapp fünf Prozent an der Unicredit. Die von Tripolis kontrollierte Quote belaufe sich mit dem Engagement der LIA auf über 7,2 Prozent. Die Consob schließe eine weitere Erhöhung nicht aus. Tripolis war im Oktober vor zwei Jahren auf dem Höhepunkt der Finanzkrise bei Unicredit eingestiegen.

Die Beteiligung wird von zahlreichen Politikern in Italien kritisch gesehen, da sie eine zu starke Einflussnahme des libyschen Staatschefs befürchten. Die italienische Zentralbank sei jedoch unbesorgt, hieß es in dem Bericht. Es handele sich um eine reine Investition ohne politischen Hintergrund.

Quelle: ntv.de, dpa

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