Wirtschaft

Preise im Keller Getreideernte fällt üppig aus

Die diesjährige gute Getreideernte hat die Preise in den Keller rutschen lassen. So wird derzeit eine Tonne Roggen für 80 bis 85 Euro gehandelt, vor einem Jahr waren es 180 Euro. Das berichtete der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) in Bremen. Weizen wird danach mit 105 bis 110 Euro (Vorjahr 180) gehandelt. "Die Landwirte kommen wirtschaftlich mit den Erlösen nicht aus", sagte BVA-Präsident Bruno Fehse. Die Getreideernte fällt in diesem Jahr mit knapp 50 Mio. Tonnen deutlich höher aus als erwartet. Nach der trockenen und warmen Witterung im April und Mai "hat uns das sehr überrascht", berichtete Fehse.

Eine gute Ernte hat auch Schattenseiten.

Eine gute Ernte hat auch Schattenseiten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Beim Raps gab es eine Ernte von knapp sechs Mio. Tonnen. Gleichzeitig seien überdurchschnittlich hohe Ölgehalte festzustellen, sagte Fehse. Bei Preisen zwischen 220 und 240 Euro je Tonne behalte Raps seine hohe Attraktivität. Die ausreichende Versorgung im Lebensmittelbereich wie auf dem Energiesektor sei gegeben, sagte Bernd Kleeschulte vom BVA-Ölsaatenausschuss. "Es gibt keine Knappheit." Der hohe Einsatz von Raps in Biogasanlagen hatte vor Monaten Diskussionen um eine mögliche Verknappung des Nahrungsmittels ausgelöst. "Auch Getreide soll in den Tank", betonte Kleeschulte.

Deutschland liegt mit einem Getreideertrag von 6,9 Tonnen pro Hektar deutlich über dem Durchschnittswert aller 27 EU-Länder von knapp unter fünf Tonnen. Führendes Bundesland ist Niedersachsen mit einem Ertrag von 7,4 Tonnen. Eine Preiserholung sieht Fehse in nächster Zeit nicht. Deshalb sei zu befürchten, dass kleine Betriebe zugunsten der großen aufgeben, da diese besser mit den Erlösen zurecht kommen.

Im BVA sind 650 private Agrarunternehmen organisiert mit zusammen 50 Prozent Marktanteil. Die Vertreter hatten sich zu einer zweitägigen Mitgliederversammlung in Bremen getroffen. Daneben gibt es bundesweit 650 Genossenschaften.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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