Wirtschaft

Schwarze Woche für Edelmetalle Gold und Silber brechen ein

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(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz steigender Angst vor den Folgen der ausufernden Staatsschuldenkrise legen die Edelmetalle am Terminmarkt eine steile Kehrtwende aufs Parkett. Der Gold-Future verzeichnet am Freitag den stärksten Kursrückgang seit fünf Jahren, der Silber-Future bricht zweistellig ein.

Die Preise für Edelmetalle sind nach einer schwachen Handelswoche am Freitag eingebrochen. An der New Yorker Comex rutschte der führende Gold-Kontrakt zur Lieferung im Dezember um 5,9 Prozent ab und schloss bei 1639,80 US-Dollar. Damit rutschte der Kurs innerhalb eines Tages um mehr als 100 US-Dollar nach unten, der größte Tagesverlust seit Juni 2006. Auf Wochensicht verlor Gold damit 9,7 Prozent. Das markiert die schwächste Wochenperformance seit Mitte der 1980er Jahre.

Im Wochenverlauf war der Goldpreis bereits unter Druck geraten, nachdem die US-Notenbank Fed mit ihrem so genannten Twist-Programm ihre 400 Mrd. US-Dollar schweren Pläne zur Senkung der längerfristigen Zinsen bekannt gegeben hatte. Die Märkte reagierten mit Enttäuschung, weil sie fürchten, dass die Maßnahmen im Kampf gegen einen Konjunktureinbruch nicht ausreichend sein könnten. Das drückte nicht nur die Kurse von Aktien, sondern auch von Rohstoffen.

Zu einem noch größeren Ausverkauf kam es derweil am Silbermarkt. Der Futures-Preis für eine Feinunze Silber zur Lieferung im Dezember brach am Freitag um beinahe 18 Prozent auf 29,99 US-Dollar ein. Ein so großer Tagesverlust stand zuletzt 1984 in den Büchern. Der Dezember-Future auf Palladium fiel um 5,7 Prozent auf 1613,20 US-Dollar, der entsprechende Kontrakt auf Kupfer notierte zu Handelsschluss 6 Prozent im Minus bei 3,28 US-Dollar. Palladium sank um 3,3 Prozent auf 21,55 US-Dollar.

Im Zuge der Staatsschuldenkrise war es an den Rohstoffmärkten zu einem rasanten Kletterkurs gekommen. Weil Gold dabei die Rolle eines "sicheren Anlagehafens" spielte, zog das Edelmetall die Liquidität aus Verkäufen am Aktien- oder Anleihenmarkt wie ein Magnet an. Manche Marktexperten sprachen daher auch von der Gefahr einer Blasenbildung.

Quelle: ntv.de, nne

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