Baumwolle wird immer teurer H&M-Marge magert ab
29.03.2012, 09:44 Uhr
Großer Name im textilen Einzelhandel: Karl-Johan Persson.
(Foto: REUTERS)
Der schwedische Textileinzelhändler Hennes & Mauritz setzt auf Wachstum: 2012 sollen hunderte neue Läden entstehen. Der Expansionskurs und die Rohstoffpreise schlagen allerdings auf die Margen. Die Schweden können und wollen nicht alles an die Kunden weiterreichen.
Die weltweit zweitgrößte Bekleidungskette H&M ist mit ihrem Gewinn im ersten Quartal weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der schwedische Konzern begründete das Ergebnis mit höheren Kosten und stärkeren Preisabschlägen. An der Börse Stockholm reagierte die Aktie mit starken Abschlägen.
Der Vorsteuergewinn stieg lediglich auf 3,7 Mrd. Schwedische Kronen (417 Mio. Euro). Analysten hatten im Schnitt mit 4,2 Mrd. Kronen gerechnet. Vor Jahresfrist hatte H&M ein Ergebnis von 3,5 Mrd. Kronen erzielt.
Das Nettoergebnis in den drei Monaten per Ende Februar wuchs nur leicht von 2,62 auf 2,74 Mrd. Kronen. Analysten hatten hier im Schnitt knapp 3 Mrd. Kronen erwartet. Das operative Ergebnis legte von 3,41 auf 3,53 Mrd. Kronen zu und blieb deutlich hinter der Markterwartung von 3,8 Mrd. Kronen.
Ein anderes Bild zeigt sich bei der Umsatzentwicklung. Mit der jüngsten Nachfrageentwicklung zeigte sich das Unternehmen zufrieden. Die Erlöse kletterten in den drei Monaten von Dezember bis Februar um 13 Prozent. Der Start ins neue Quartal kann sich ebenfalls sehen lassen. Im laufenden Monat stiegen die Erlöse bis zum 27. März - gerechnet in jeweiligen lokalen Währungen - bereits um 22 Prozent.
Preisspitzen bei Agrarrohstoffen
Die Preise nicht an die Kunden weiterzugeben, habe das starke Wachstum befeuert, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Johan Persson. Im Gegenzug hätten aber die steigenden Baumwollpreise auf die Margen gedrückt. So sank die Bruttomarge im ersten Quartal um 2 Prozentpunkte auf 55,8 Prozent.
H&M kündigte zugleich an, im kommenden Jahr eine Reihe neuer Filialen zu eröffnen. Im Geschäftsjahr 2011/12, das am 30. November endet, seien 275 weitere Läden geplant, bekräftigte Persson.
Im vergangenen Geschäftsjahr waren 266 zusätzliche Läden in Innenstädten und Einkaufszentren in aller Welt entstanden. H&M ist eine der größten Modeketten der Welt. Größter Rivale ist die spanische Inditex, die vor allem für ihre Zara-Ladenkette bekannt ist.
Quelle: ntv.de