Wirtschaft

"Regierung ist am Zug" IWF drängt Portugal

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht Portugals Regierung in der Pflicht, die Wirtschaft wieder in Gang zu bekommen. Die Lage des Landes ist derzeit prekär: Der Gang unter den Rettungsschirm droht. Zudem durchlebt Portugal gerade eine politische Krise.

Dominique Strauss-Kahn

Dominique Strauss-Kahn

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die portugiesische Regierung in der Pflicht, die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen. "Die Regierung muss ihren Gläubigern zeigen, dass sie die richtigen Schritte unternimmt", sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn den Zeitungen "El Pais", "Washington Post" und "La Repubblica".

Die Regierung in Lissabon sei nun am Zug, sagte er. Die Sorgen, dass das wirtschaftlich schwache südeuropäische Land den internationalen Rettungstopf von EU und IWF anzapfen muss, sind in den vergangenen Tagen größer geworden. Allerdings wird Portugal nach dem Rücktritt des sozialistischen Ministerpräsidenten Jose Socrates derzeit von einer Übergangsregierung geführt. Neuwahlen finden am 5. Juni statt.

Nach der Herabstufung des Ratings für Portugal durch zuletzt Moody's traf es nun auch die Banken: Die Agentur senkte die Noten für zahlreiche Institute wegen ihrer schwächeren Finanzkraft. Zudem sinke die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung für Hilfen für die Banken zur Verfügung stehe, erklärte Moody's. Auch Fitch und Standard & Poor's haben das Rating für Portugal unlängst gesenkt.

Pensionsfonds kauft Staatsanleihen

Portugals Pensionsfonds hat sich Berichten zufolge frisches Geld für den Kauf von portugiesischen Staatsanleihen beschafft. Nach Angaben der portugiesischen Wirtschaftszeitungen "Jornal de Negocios" und "Diario Economico" hat der sich Fonds dafür von ausländischen Anlagen getrennt. Um wie viel Geld es geht, ging aus den Berichten nicht hervor. FEFSS verfügt derzeit über Vermögenswerte im Volumen von 9,6 Milliarden Euro.

Zudem seien Versicherungsgesellschaften, die der staatlichen Bank CGD gehören, dazu gedrängt worden, Staatsanleihen zu kaufen, berichtete das "Diario Economico" weiter. Mehrere portugiesische Banken, die als wichtigste Investoren in Staatsanleihen gelten, hatten zuletzt damit gedroht, keine weiteren staatlichen Schuldverschreibungen zu kaufen unddie Regierung in Lissabon dazu gedrängt, internationale Finanzhilfe in Anspruch zu nehmen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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