Wirtschaft

Rettungsring in der Nähe IWF will Irland noch nicht ganz loslassen

Irland sollte nach Ansicht des IWF nicht abrupt aus den Hilfen aussteigen.

Irland sollte nach Ansicht des IWF nicht abrupt aus den Hilfen aussteigen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Internationale Währungsfonds spricht sich gegen einen plötzlichen Ausstieg Irlands aus dem internationalen Hilfsprogramm aus. Trotz der Anstrengungen des Landes sollten die Geldgeber für Notfälle weiter bereitstehen - auch wenn dieser offiziell nicht erwartet wird.

Der Internationale Währungsfonds plädiert für ein weiteres Hilfspaket für Irland - zumindest für den Notfall. Das Land habe "alles getan, um die Wirtschaft wieder zu stabilisieren, aber die Volkswirtschaft bleibt geschwächt. In dieser Situation sollte die Troika Irland mit vorsorglichen Maßnahmen zur Seite stehen", sagte der stellvertretende geschäftsführende Direktor des IWF, David Lipton der "Welt".

Ende Dezember läuft das derzeitige Rettungsprogramm Irlands aus. Lipton warnt Dublin allerdings davor, ab dem kommenden Jahr ganz auf Unterstützung zu verzichten. "Wenn ein Sturm aufkommt, ist es gut, einen Rettungsring zumindest in der Nähe zu haben, den man im Notfall greifen kann", sagte Lipton. "Wir wünschen uns ein Paket, das Geld für den Notfall zur Verfügung stellt - auch wenn wir davon ausgehen, dass der Notfall nicht eintritt."

Irland und IWF besprechen Hilfen

Die irische Regierung äußert sich gegenwärtig nicht dazu, ob sie ein weiteres Hilfspaket anstrebt. Irlands Entscheidung dürfte auch davon abhängen, welche Signale diesbezüglich aus Berlin kommen. In der vergangenen Woche traf sich Lipton mit dem immer noch zögernden irischen Finanzminister Michael Noonan, um mögliche weitere Hilfsmaßnahmen zu besprechen.

Im Dezember läuft das Rettungsprogramm für Irland aus. Irland war im November 2010 als zweiter Euro-Staat nach Griechenland mit Hilfsgeldern seiner Partner vor der Pleite gerettet worden.

Zugleich warnte der Lipton auch davor, dass eine Abkehr der US-Notenbank Fed von der derzeitigen Politik die Volkswirtschaften an der Peripherie der Euro-Zone belasten könnte. "Eine Änderung der US-Geldpolitik kann dazu führen, dass die Finanzmärkte risikoscheuer werden", sagte er. Das habe auch Auswirkungen auf die Euro-Peripherie.

Quelle: ntv.de

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