Wirtschaft

Starke Binnennachfrage Industrie mit dickem Auftragsplus

Der Auftragseingang der deutschen Industrie steigt zu Jahresbeginn zum Vormonat deutlicher als erwartet. Mit einem Zuwachs um 4,5 Prozent nimmt die Inlandsnachfrage im Januar dabei deutlich stärker zu als die Bestellungen aus dem Ausland.

Die Stahlerzeugung wird einer Studie zufolge in den nächsten Jahren weiter schnell steigen.

Die Stahlerzeugung wird einer Studie zufolge in den nächsten Jahren weiter schnell steigen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die anziehende Binnennachfrage hat der deutschen Industrie einen guten Jahresauftakt beschert. Die Unternehmen sammelten laut Wirtschaftsministerium im Januar 2,9 Prozent mehr Aufträge ein als im Vormonat. Der im Dezember erlittene Einbruch von 3,6 Prozent wurde damit zu großen Teilen wettgemacht.

Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 2,4 Prozent gerechnet. "Aufbauend auf einen bereits hohen Auftragsbestand startet die Industrie mit einem ordentlichen Auftragsplus in das neue Jahr", schrieb das Ministerium.

Garant dafür war die starke einheimische Nachfrage. Die Inlandsaufträge zogen um 4,5 Prozent an und damit fast drei Mal so stark wie die Exportaufträge mit plus 1,6 Prozent. Trotz der Schuldenkrise in vielen Euro-Ländern nahmen die Bestellungen aus der Währungsunion mit 2,3 Prozent stärker zu als die aus den übrigen Staaten, zu denen schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien gehören. Hier gab es nur ein Plus von 1,3 Prozent.

Wenige Großaufträge

Alle großen Industriesektoren verzeichneten eine anziehende Nachfrage, obwohl es ungewöhnlich wenige Großaufträge gab. Den stärksten Zuwachs meldeten die Hersteller von Vorleistungsgütern wie Metallen und Chemieprodukten mit 4,6 Prozent. Die Produzenten von Investitionsgütern wie Fahrzeuge und Maschinen kamen auf ein Plus von 2,0 Prozent, während die Aufträge für Konsumgüter um 0,8 Prozent stiegen.

Die positive Auftragsentwicklung signalisiert, dass die deutsche Wirtschaft nach dem witterungsbedingten Wachstumseinbruch am Jahresende wieder stärker zulegt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für das erste Vierteljahr mit einem Plus von 0,6 Prozent. Ende 2010 waren es nur 0,4 Prozent gewesen, weil der strenge Winter vor allem die Bauwirtschaft behinderte.

Quelle: ntv.de, rts

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