Wirtschaft

Gewinneinbruch Infineon hofft auf Besserung

Die Miene täuscht: Infineon-Chef Ploss bläst kein Trübsal.

Die Miene täuscht: Infineon-Chef Ploss bläst kein Trübsal.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sturzflug mit Ansage: Der Gewinn rauscht in den Keller, der Umsatz schrumpft. Infineon ergeht es damit nicht besser als der Konkurrenz. Ungeachtet des massiven Gewinneinbruchs gibt sich Infineon-Chef Ploss für das laufende zweite Quartal zuversichtlich.

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Der Chipkonzern Infineon bekommt die schwache Nachfrage seiner Kunden in der Industrie zu spüren. Der Gewinn brach im Weihnachtsquartal verglichen mit den drei Monaten zuvor um 86 Prozent auf 19 Mio. Euro ein.

Der Umsatz sank um 13 Prozent auf 851 Mio. Euro. Der seit Oktober amtierende Vorstandschef Reinhard Ploss zeigte sich dennoch optimistisch. "Umsatz- und Ergebnis entsprechen unseren Erwartungen, die Sparmaßnahmen zeigen Wirkung. Solange die Weltwirtschaft keinen Dämpfer bekommt, sollte es wie erwartet weiter aufwärtsgehen." Auf operativer Ebene schnitt Infineon etwas besser ab als von Analysten erwartet: Der Betriebsgewinn der Segmente ging lediglich um knapp zwei Drittel auf 44 Mio. Euro zurück.

Trendwende im laufenden Quartal

Im abgelaufenen Quartal schlug sich vor allem die Investitionsscheu der Industriekunden auf die Infineon-Bilanz nieder. Der Umsatz der Sparte sank um ein Viertel, während die Geschäfte mit der Auto- und Energiebranche lediglich um je ein Zehntel abnahmen. Für das laufende Quartal erwartet Ploss bereits die Trendwende. Während die Umsätze in den meisten Bereichen stagnierten, zögen die Einnahmen aus der Autoindustrie deutlich an. Das Segmentergebnis werde sich leicht verbessern.

Für das laufende Geschäftsjahr (zum Ende September) hielt Ploss an seiner Prognose fest. Demnach werden die Einnahmen um fünf bis neun Prozent schrumpfen, die operative Marge werde bei fünf bis neun Prozent liegen. Um auf die Flaute zu reagieren, hatte der Manager bereits im Herbst die Investitionen seines Hauses zusammengestrichen und einen Sparkurs eingeschlagen, um mit schwarzen Zahlen durch den Abschwung zu kommen. Von seinem langfristigen Ziel einer Betriebsrendite von um die 15 Prozent ist Infineon derzeit zwar weit entfernt, Ploss hält allerdings bislang das Versprechen, sein Haus unter allen Umständen profitabel zu führen.

Zykliker haben es in der Krise schwer

Infineon ist in der Branche kein Einzelfall: In der zyklischen Halbleiterindustrie haben derzeit viele Anbieter unter einem Abschwung zu leiden. Konkurrenten wie Texas Instruments klagten zuletzt über Kundenzurückhaltung und Bestellungen erst auf den letzten Drücker. Der Auftragsfertiger TSMC verzeichnete Umsatzeinbußen. Ausrüster wie ASML und Süss Microtec monierten eine schwankende Auftragslage und erwarten ein schwaches erstes Halbjahr 2013. Auch Europas größter Halbleiterproduzent STMicro bekommt die flaue Entwicklung deutlich zu spüren. Da Halbleiter in vielen Produkten stecken und für die Industrie wichtig sind, merken die Konzerne Konjunkturschwankungen besonders heftig.

Quelle: ntv.de, rts

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