Wirtschaft

Sparkurs wird verschärft Infineon mit Gewinnwarnung

"Wo wir sparen können, sparen wir jetzt", sagte Bauer bereits Ende Juli.

"Wo wir sparen können, sparen wir jetzt", sagte Bauer bereits Ende Juli.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Konjunkturkrise trifft Infineon immer härter: Die Marge des Chipkonzerns bröckelt deutlich. Und ein Ende scheint nicht in Sicht, denn die Aussichten für das anstehende Weihnachtsgeschäft sind mau. Die Anleger reagieren enttäuscht, auch wenn Infineon in der Gewinnzone bleibt.

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Der Chipkonzern Infineon verschärft angesichts immer schlechter laufender Geschäfte seinen Sparkurs. Im laufenden Quartal werde der Umsatz leicht auf unter 990 Mio. Euro zurückgehen und die operative Marge mit zwölf Prozent noch stärker schrumpfen als zuletzt in Aussicht gestellt, teilte das Unternehmen mit. Bereits Ende Juli hatte Infineon angekündigt, dass die operative Marge für das vierte Quartal auf 13 bis 14 Prozent sinken werde und damit unter dem langfristigen Zielwert von 15 liegt.

Viel schlimmer sieht es allerdings für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft aus. Die Einnahmen würden um ein Zehntel abnehmen, die operative Rendite auf fünf bis sieben Prozent zusammenschmelzen.

Sparkurs wird fortgesetzt

Damit trifft die Konjunkturkrise Infineon noch härter als ohnehin befürchtet. Bereits vor wenigen Monaten hatte der scheidende Vorstandschef Peter Bauer über Investitionsscheu in der Industrie und der Energiebranche geklagt, den Hauptabnehmner seines Hauses. 

Sein Nachfolger Reinhold Ploss, der das Amt mit Beginn des neuen Geschäftsjahres ab Oktober übernimmt, will den bereits eingeschlagenen Weg mit größeren Einsparungen fortsetzen. "In Anbetracht dieser Situation wird der Vorstand Maßnahmen definieren, um über das erste Quartal des Geschäftsjahres hinaus die Profitabilität zu verbessern", hieß es. Der Halbleiterhersteller hat sich vorgenommen, im Durchschnitt über die Zyklen der Industrie hinweg eine Betriebsmarge von um die 15 Prozent zu erwirtschaften.

Anleger enttäuscht

An der Börse kam die neuerliche Gewinnwarnung nicht gut an. Die Infineon-Titel stürzten um 7 Prozent auf ein Zweimonatstief ab und waren damit die größten Dax-Verlierer.

Bereits im Sommer hatte Infineon die kostspielige Ausweitung seiner Produktion gestoppt und angekündigt, sein Personal nicht weiter aufzustocken. "Wo wir sparen können, sparen wir jetzt", sagte Bauer bereits Ende Juli. Für das noch zwei Monate dauernde Geschäftsjahr 2011/12 veranschlagte der Chiphersteller einen Umsatz von rund 3,88 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis zwischen 504 Mio. und 543 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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